Aktuell habe ich die letzten Arbeitstage vor der Rente. Also eigentlich Urlaub, aber da noch einige Dinge zu klären sind, gehe ich hin und wieder für ein paar Stunden ins Büro.

Und während alle mich beglückwünschen und um die Freiheiten der kommenden Rentenzeit beneiden, bin ich mir da gar nicht so sicher.

Fast 45 Jahre meines Lebens hatte ich täglich ein Ziel: das Arbeitschaos gut überstehen, die Woche überleben, das Wochenende genießen, Vorfreude auf den nächsten Urlaub.

All das fällt jetzt weg. Wobei es um den Verlust des Arbeitschaos nun wirklich nicht schade ist. Das hat mir immer viel Kraft geraubt. Und auch das frühe Aufstehen und bei jedem Wetter aus dem Haus zu müssen werde ich absolut nicht vermissen.

Aber bisher sehe ich kein neues Ziel im Leben. Natürlich habe ich zahlreiche Hobbys und Interessen. Da ich denen aber jetzt immer und sofort nachgehen kann, ist es nichts besonderes mehr, kein Ausgleich zur Arbeit. Es ist Alltag geworden. Und das macht mich etwas ratlos.