Die Welt um mich herum in Fotos und Texten

Monat: Mai 2015

Katzen und Gras

Katzen und Gras

Unsere Katzen lieben Gras!

Jedesmal vor dem Füttern springen sie auf die Fensterbank in der Küche und knabbern an ihrem Grünzeugs herum.

Eine Packung hält so 1,5 Monate, dann werden die Halme trotz regelmäßigem Gießen schlapp und verwelken. Leider kann man das Grünzeugs auch durch Stutzen nicht wieder auf Vordermann bringen, so daß eine neue Aussaat nötig ist.

Im real,- oder bei Freßnapf gibt es zwar vorgezogenes Gras im Blumentopf, doch wir haben die besten Erfahrungen mit Cat-Gras von Vitakraft gemacht. Es wächst kräftig und lang, wie auf dem Foto zu sehen. Die Halme wurzeln fest im Keimstreu und lassen sich von den Katzen gut abfressen. Und es ist recht langlebig.

Degustation: blanc de noir

Dieser Wein wurde mir empfohlen, er sei etwas besonderes: aus roten Trauben gekeltert und dabei besonders behandelt, hat er eine sehr helle Farbe.

Der Geschmack ist frisch und fruchtig. Gut gekühlt ist er ein angenehmer Sommerwein.

blanc de noir

Natürlich interessiert mich der kulturelle und technische Hintergrund dieses weißen Rotwein. Eine Suche im Internetz brachte jedoch völlig gegensätzliche Ergebnisse: entweder „kann man gut trinken“ oder „völlig überflüssige Resteverwertung“.

Weiterlesen

Erlebnis im Restaurant

Am Nebentisch sitzt ein Paar, Mitte/Ende 50.

Der Herr schwadroniert über seine bevorstehende Pensionierung und wieviel Ablösung er rausschlagen könne. Daß sein Chef dann merken würde, welch gute Kraft er verlöre, schließlich sei er ja mit den Kunden in Kanada sooo eng, da würde sich der Herr aber umgucken. Auch Erlebnisse in Schottland und anderen Ländern läßt er weltmännisch ins Gespräch einfließen.

Er spricht einer Flasche Wein kräftig zu und je weiter der Abend fortschreitet, desto lauter wird seine Stimme und um so ausladender seine Gestik.

Die Dame ihm gegenüber lacht an passenden Stellen seiner Ausführungen recht gekünstelt auf. Sonst spricht sie wenig. 

Ob die beiden verheiratet sind? Beide tragen einen Ehering, gehen für ein Paar aber zu reserviert und distanziert miteinander um. Auch wenn sie von lange zurückliegenden, gemeinsamen Erlebnissen sprechen, klingt es seltsam fremd. Kein Wort über gemeinsame Freunde, Verwandte oder Kinder. Und doch deuten Bemerkungen auf eine Beziehung in jüngeren Jahren hin.

Meine Frau hat natürlich längst eine Theorie „Die hatten früher mal was zusammen. Haben sich dann aus den Augen verloren, sind mit anderen Partnern verheiratet und haben sich jetzt durch Zufall wieder getroffen. Beide sind in ihren Ehen nicht glücklich und suchen ein Abenteuer.“

Ich „Na, mit der großspurigen Art kriegt er die Frau aber nicht in die Kiste.“

„Ne, das glaube ich auch nicht,“ entgegnet meine Liebste, „Sie wippt oft so hektisch mit den Füßen. Als wollte sie am liebsten auf und davon. Das gibt nix.“

Leider kriegen wir nicht mit, wie der Abends für die beiden weitergeht. Wir haben unser Essen trotz der Ablenkung vom Nebentisch genossen und gehen. Sich zu lange an einem letzten Getränk festzuhalten wäre dann doch zu auffällig.

Asyl für Bücher, Teil 3

Diese „Bibliothek der Unterhaltung und des Wissens“ von 1928 habe ich auch aus der Riesenlieferung vor ein paar Wochen gerettet.

1928

Anfangs lagen die Bücher tagelang auf meinem Schreibtisch rum. Dann habe ich mal darin geblättert und einige interessante Texte gefunden: so schrieb z. B. ein Opel Ingenieur über die Möglichkeit, Waren und Personen per Raketenbahn über weite Entfernungen schnell und günstig zu transportieren. Oder ein Arzt berichtete über die Entdeckung des sogenannten „Heufiebers“ Anfang des 19. Jahrhunderts und daß man den Körper der Betroffenen durch das Spritzen von verdünnten Pollenmengen gegen diese Überempfindlichkeit abhärten könne.

Diese fast 90 Jahre alten Bücher haben es wirklich verdient, in mein Bücherregal aufgenommen zu werden und werden mir sicher interessante Lesestunden bereiten.

Informationen über den Herausgeber und Verlag fand ich zuerst nicht. Nach intensiver Suche ergab sich dann folgendes:

Die „Bibliothek der Unterhaltung und des Wissens“ erschien zwischen 1876 und 1962, jeweils 13 mal im Jahr und wurden zuerst von Hermann Schönlein herausgegeben. Der Preis pro Buch betrug bis zum 1. Weltkrieg 75 Pfennig und richtete sich damit vor allem an mittlere und untere Gesellschaftsschichten.

1888 verkaufte Schönlein seinen Verlag aus gesundheitlichen Gründen an die Gebrüder Kröner, die ihren Verlag 1890 mit der Union Deutsche Verlagsgesellschaft in Stuttgart zusammenführten. Diese wurde 1978 aufgelöst.

Ein Jahr später als Union Verlag neu gegründet, landete er nach Aufkauf durch den Spektrum Verlag im Jahr 1981 und dessen Übernahme durch die Meisinger-Verlagsgruppe 1998 bei der Middelhauve Verlags GmbH. Seit 2002 gehört diese wiederum zum Julius Beltz Verlag.

Katzenhund oder Hundekatze?

Pebbels apportiert: ich werfe einen Streifen Pappe durch’s Zimmer, sie springt hinterher, spielt etwas damit und legt ihn dann vor mir ab. 

Durchdringender Blick, jämmerliches Fiepsen und das Spiel beginnt von vorne. 

 

Man könnte meinen, wir hätten einen Hund. Vielleicht sollten wir ihren Stammbaum doch mal genauer überprüfen. 

Asyl für Bücher, Teil 2

Die Arbeit, die am Vortag mitgebrachten Bücher zu sortieren, gestaltete sich langwieriger als gedacht. Fast fünf Stunden war ich zusammen mit einem Kollegen vom Lager beschäftigt. Und wir haben eine Menge Staub geschluckt.

Was dabei alles zum Vorschein kam, war einfach unglaublich: Werke von Goethe, Schiller, Grass, Canetti und Böll lagen neben Büchern über die Entwicklung der Bundesrepublik, das Dritte Reich, die Judenverfolgung, Israel, Nicaragua, Literatur, Philosophie, Fotografie und Malerei.

Außerdem gaben uns private Dokumente und Fotos einen kleinen Einblick in das Leben des Buchliebhabers. Ich habe dabei und in den Tagen danach oft einen stillen Dank an den Verstorbenen gerichtet, daß ich so viel von seinem Leben und seinen Interessen erfahren durfte.

Weiterlesen

Asyl für Bücher, Teil 1

In der Firma kommt es regelmäßig vor, daß die Kollegen bei Wohnungsauflösungen Bücher mitbringen. Hin und wieder finde ich darunter eines, das mich interessiert. Meist sind es jedoch (ungelesene) Ausgaben der Readers Digest Auswahlbücher oder Vielschreiber wie Konsalik, Simmel oder Danella. Das ist nun gar nicht mein Stil.

Letztens kündigte sich jedoch eine Büchersammlung an, die es in sich hatte. Schon vormittags, als der erste LKW mit Sachen reinkam, hörte ich die Jungs stöhnen „Boah ey, das ist vielleicht eine Plackerei! Der Typ hatte drei Zimmer voll mit Büchern!“ Zum Feierabend standen dann mindestens 50 Kartons mit Bücher im Lager.

Ein erstes, flüchtiges Durchsuchen des Angebots brachte Werke von Schopenhauer und Kafka zu Tage. Auch sonst waren eher Werke der gehobenen Literatur zu finden.

Und dann knallte mir die Kollegin vom Lager einen dicken Packen Bücher auf den Tisch „Das ist doch sicher was für dich?“

Dostojewski.

Sämtliche Werke.

In 10 schön gestalteten Bänden.

Noch in der Schutzfolie des Buchhändlers verpackt.

Dostojewski

Ich war angefixt und verkündete, daß ich am folgenden Tag beim Sortieren der Bücherkartons helfen würde.

Kinder, Rente, Arbeit

Nach welchen seltsamen Weltvorstellungen muß ein Ehepaar eigentlich Kinder in die Welt setzen? Man wird ja immer seltsam angesehen, wenn man kinderlos ist und muß Gründe dafür darlegen.

Ich kann mich lebhaft an eine Situation in der Schule erinnern. Die Lehrerin fragt, wer später alles heiraten und Kinder haben wolle und ich war der Einzige, der nicht aufzeigte. Als ich auf ihre Frage nach den Gründen sagte „Es leben doch schon genug Menschen auf der Welt“ wurde ich von der ganzen Klasse ausgelacht. Eine Diskussion über meine Aussage fand nicht statt und ich dachte nur „Sind die echt so blöd und denken nicht mal ein bißchen nach?“

Heutzutage wird man bei solchen Äußerungen direkt mit der Rentenkeule geprügelt „Wer soll denn mal deine Rente zahlen? Willst etwa auf Kosten der Allgemeinheit leben? Schmarotzer!“

Ich meine, bei über 7 Milliarden Menschen auf der Welt und Millionen Flüchtlichen (ob aus wirtschaftlichen oder politischen Gründen) sollte es doch für eine Nation möglich sein, genügend Bürger anzulocken, um ein ordentliches Rentenwesen finanzieren zu können.

Oder ist es vielleicht doch so, daß es gar nicht genug Erwerbsarbeit für alle gibt? Und daß viele, die arbeiten können, gar nicht für die angebotene Arbeit qualifiziert sind? Daß sie nur „einfache“ Tätigkeiten ausführen können, die aber schon vor Jahren in sogenannte Billiglohnländer ausgelagert wurden?

Solange es z. B. billiger ist, Nordseekrabben nach Marokko zu schippern, dort schälen zu lassen, zurückzubringen und dabei immer noch einen Gewinn einzufahren, wird hierzulande keiner Hand anlegen. Da müßte man ja noch Geld mitbringen, um gegen diese Konkurrenz zu bestehen.

So können die Arbeitgeber die Löhne drücken. Die Arbeitnehmer werden weiter billige Produkte kaufen, weil sie zuwenig Geld für ordentliche Ware haben. Und dadurch die Situation der Billigarbeiter festschreiben. Gewinnen wird dabei keiner.

 

Aus unserer Dekoabteilung

Sie schmeicheln dem Auge und der Seele, erhellen mit ihrem Liebreiz trübe Regentage und bringen Freude in jedes Heim: diese entzückenden Porzellanfiguren sind einfach ein Pflichtkauf für jede Hausfrau und jeden liebenden Ehemann!

 

© 2024 51 Nord

Theme von Anders NorénHoch ↑