Die Welt um mich herum in Fotos und Texten

Monat: Oktober 2014

Pelikan Edelstein Turmaline

Eine Tinte mit sehr deutlichem Pink Anteil. Nicht mein Ding, meine Liebste ist aber begeistert.
Die Schreibeigenschaften sind wie bei allen Edelstein Tinten sehr angenehm.

Menschen gibt es…

Gestern nachmittag, kurz vor Feierabend, sitze ich in der Firma gerade gemütlich auf dem Klo und sinniere vor mich hin, als ich vor der Tür Stimmen höre. Jemand drückt von draußen die Klinke runter.

„Toll“, denke ich, „hat mal wieder jemand nicht gelesen, daß draußen ‚Mitarbeitertoilette – Schlüssel im Büro‘ dran steht. Kein Schlüssel, kein freies Klo!“

Und wie zum Beweis randaliert die Person draußen kräftig rum: Gerüttel am Türgriff, Pochen gegen die Tür und Rufe wie „Mach hin, mach Klo frei, wohl eingeschlafen“ schallen mir dumpf entgegen.

Ich habe keine Eile, schließlich gibt es im Haus noch andere Toiletten für die Kollegen. Die Putzfrau kann es auch nicht sein, die ist mit ihrer Arbeit fertig und hat sich schon von uns verabschiedet. Ein „IST BESETZT“ zu brüllen, ist mir auch zu anstrengend; ich bin schon im Feierabendmodus. Der Kollege wird schon merken, daß sein Drängen vergebens ist.

Aber nein, man nervt draußen weiter rum und stört so meine Meditation. Also richte ich meine Kleidung, wasche gründlich die Hände (Hygiene muß sein!) und öffne die Tür. Vor mir stehen eine junge Frau und ein kleines Mädchen. Da diese Toilette auch ausnahmsweise von Kunden benutzt werden darf, bin ich darüber nicht erstaunt. Wohl aber über die rabiate Art der Dame und so entfährt mir ein erbostes „Wie sind Sie denn drauf?“

Statt einer Antwort oder der Bitte um den Toilettenschlüssel, schiebt sie die Kleine an mir vorbei „Weg, das Kind muß auf’s Klo“, drängt mich hecktisch raus und drückt die Tür gegen meinen Arm. Sowas liebe ich!

Ich „Hör’n Sie mal, das ist ein Firmenklo, da können Sie nicht so drauf“

Sie „Raus, raus, das Kind muß“ und fummelt an der Kleidung des Mädchens rum, das die Szenen mit großen Augen verfolgt.

Ich „Hey, hier ist für Mitarbeiter, da dürfen Sie nicht hin.“ Das stimmt natürlich nicht, aber einen Versuch ist es wert.

Sie „Ich darf das. Gehn Sie weg, das Kind, das Kind…“

Erfahrungsgemäß kommt man bei uneinsichtigen Menschen oft mit lauter Stimme weiter und so brülle ich jetzt „Was ist das denn für asoziales Benehmen?“

Sie blickt mich mit funkelnden Augen an und keift zurück „Asozial sind Sie, weil Sie hier arbeiten.“

Ooooh, Fräulein, falsch, gaaaanz falsch! Auch wenn hier sehr viele einfache, gestrauchelte und von der Gesellschaft vergessene Menschen arbeiten, dieser Spruch geht eindeutig zu weit! Jetzt geht es nicht mehr um mich, sondern um die von meine Kollegen, die trotz aller Fehler das Herz am rechten Fleck haben. Die trotz körperlicher und seelischer Einschränkungen, trotz Gefährdung durch Drogen und Alkohol, trotz drohender Gefängnisstrafen täglich ihr Bestes geben und die Firma am Laufen halten.

Und auf diese Menschen lasse ich nichts kommen!

Für den Bruchteil einer Sekunde schießt mir ein frauenfeindlicher Spruch durch’s Hirn, aber dann entgegne ich gefährlich ruhig „Ok, wenn Sie keinen Schlüssel haben, schließe ich jetzt die Tür von außen ab und Sie können gucken, wie Sie wieder rauskommen.“

Sie „Machst du das, dann rufe ich die Polizei, dann mache ich hier voll das Geschrei. Wirst du schon sehen!“

Ich schließe die Tür, stecke den Schlüssel ins Schloß, klappere damit betont laut rum, als würde ich wirklich abschließen und gehe kopfschüttelnd in unsere Büro zurück.

Ein paar Minuten später kommt ein Kollege rein „Da am Fenster vom Klo ruft eine Frau um Hilfe. Die ist wohl dort eingeschlossen.“

Ich sage ihm, daß die Tür offen sei und ein beherzter Griff an die Klinke sehr helfen würde. Kurz darauf stürmt die Dame in unser Lager, ruft „Der Mann ist ja wohl völlig verrückt“ und verschwindet schnellstens mit Kind und Kegel.

De Atramentis Smaragd

De Atramentis Smaragd

Eine tolle dunkelgrüne Tinte mit super Fließeigenschaften. Bisher hat sie mit jedem meiner Füller sehr gut geschrieben. Es fühlt sich an, als wäre Öl unter die Tinte gemischt, so weich und sanft gleitet die Feder über’s Papier.
Die Farbe ist angenehm kräftig und erinnert mich an einen Tannenwald.

An der Wursttheke

Meine Frau schickt mich einkaufen. Eine Aufgabe, die besonders an den Bedientheken diffizil ist. Auch wenn ich einen ausführlichen Zettel habe.

Ich nähere mich mutig der jungen Fleischereifachverkäuferin (im folgenden Ffv abgekürzt) und es entwickelt sich folgendes Gespräch.

Ich „Ich hätte gerne was von der Zungenwurst.“

Ffv „Welche darf es denn sein?“ und zeigt auf zwei verschiedene Sorten.

Neeeiiiinnn!!! Da ist sie wieder! Die Frage, die grundsätzlich nur Männer zu hören kriegen!

Aber diesmal bin ich mental vorbereitet und kontere „Ne, nicht so ein neumodisches Zeugs. Hier vorne, die ganz normale Zungenwurst möchte ich.“

Ffv (pikiert) „Aber dies ist eine besondere Wurst. Nach altem Bauernrezept hergestellt.“

Ich „Ne ne, nur keine Experimente. Ich möchte die hier.“

Ffv packt mir die gewünschte Menge ab „Sonst noch einen Wunsch?“

Ich „Hmm, ich sehe es nicht… Haben Sie noch Zunge geschnitten?“

Ffv „Hmm, weiß nicht… hier sehe ich nichts…“, wendet sich an die Kollegin nebenan, „Frau Meier, hast du Zunge?“

Frau Meier grinst dünn und streckt ihre Zunge raus „Ja, aber die brauche ich noch.“

Ffv (verwirrt) „Ja… äh… äh… ne, dann hamwa nix mehr. Haben Sie sonst noch einen Wunsch?“

Ich „Ja, ich hätte gerne noch etwas Salami.“

Ffv „Ich nehme an, da wollen Sie auch eher das klassische Sortiment?“

Ich (mit gespielter Entrüstung) „DAS habe ich jetzt auch verstanden!“

Ffv (wird puterrot) „Nein, so habe ich es doch nicht gemeint!“

Ich „Na, dann ist ja gut.“

Sie sucht nach meinen Angaben verschiedene Sorten zusammen und als sie Pfeffersalami auf den Stapel legt, sage ich ganz begeistert „Diese Pfeffersalami hatten wir schon mal, die ist aber verdammt pfeffrig.“

Ihre Hand zuckt wie vom Schlag getroffen zurück und sie sieht mich verunsichert an „Ja, da ist Pfeffer drin.“

Ich „Joh, lecker ist das.“ und grinse sie breit an.

Sie entspannt sich etwas „Noch einen Wunsch?“

Ich „Ne, danke. Das war’s für heute.“

Ich nehme meine Ware, wünsche einen schönen Tag und wende mich zum Gehen. Aus dem Augenwinkel sehe ich, wie die junge Fleischereifachverkäuferin in sich zusammensackt und Frau Meier besorgt zu ihr läuft.

Zweckform notizio – Test Nr. 3

Weitere Härtetests am notizio Notizbuch:

  • Zerreißen – beim Abreißen zerfasert die Kante, was sehr häßlich aussieht. Normalerweise macht man das ja nicht, deswegen gebe ich dafür keinen Abzug.
  • Leseband rausreißen – dies erwies sich als recht schwierig. Ich mußte schon einige Kraft aufwenden, um es rauszukriegen. Im normalen Alltagsgebrauch sollte es also nicht passieren, daß man das Bändchen verliert. Der verwendete Kleber verdient seinen Namen.

Ursprünglich hatte ich vor, das Buch auch auf Nagelfestigkeit und Verhalten beim Schleifen über die Straße zu testen. Das erschien mir aber doch etwas übertrieben.

Fazit: die weißen Linien auf grauem Grund gefallen mir nicht, von der Tintenfestigkeit und Haltbarkeit hat mich das Buch aber überzeugt und ich gebe ihm sehr gute 8 von 10 Punkten.

Zweckform notizio – Test Nr. 2

Zweckform hatte gebeten, ihr Notizbuch “im harten Alltagseinsatz” zu testen. Die üblichen Schreibübungen sind ja auf Dauer langweilig und so habe ich andere harte Testverfahren angewendet.

  • Knicken – etliche Male habe ich das Heft voll aufgeknickt und die Kante hart zusammengedrückt. Die Fadenheftung hält, es reißt nichts ein und hinterher klappt das Buch in seine Form zurück. Einziges Anzeichen ist die zerknautschte Rückseite.
  • Katzenstreu – in Ermangelung von Sand habe ich das Streu zwischen zwei Seiten zerrieben. Es hinterläßt Löcher und raut die Blätter auf. Ich habe mich nicht getraut, hinterher noch mit Füller drauf zu schreiben.
  • Wasser hält das Papier so eben aus. Die Seite wird ganz schlabberig und weicht leicht auf.

Mehr Tests folgen morgen…

Zweckform Notizio – Test Nr. 1

Vor ein paar Wochen habe ich von Zweckform ein notizio Notizbuch zum Testen gekriegt. Man bat mich, es “im harten Alltagseinsatz” auf Herz und Nieren zu prüfen.

Das Besondere an diesen Büchern sind die weißen Linien auf grauem Grund, die beim Scannen / Kopieren “verschwinden”. Persönlich sagt mir das nicht zu, die Kombination leuchtet mir einfach zu stark und stört vor allem beim Schreiben.

Das Papier ist mit 90g/qm angenehm dick und die glatte Oberfläche läßt sich angenehm beschreiben. Bei dunklen Tinten / dicken Federn scheint die Schrift auf der Rückseite leicht durch. Im Vergleich zu anderen Notizbüchern ist das aber zu vernachlässigen und stört nicht.

Das Notizbuch hat ein Lesebändchen und eine Froschtasche hinten. Als Besonderheit gibt es ein paar selbstklebende Markierungslaschen, ein sehr praktisches und hilfreiches Werkzeug für’s schnelle Auffinden von Notizen.

Leider sind die Seiten nicht nummeriert und ein Inhaltsverzeichnis gibt es daher auch nicht. Dafür ist die Außenseite aus PVC und läßt sich somit feucht abwischen. Auch praktisch im “harten Alltagseinsatz”, doch dazu werde ich später noch mehr schreiben…

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