Die Welt um mich herum in Fotos und Texten

Monat: Januar 2014

Komplizierte Beziehungen

Zwei Kollegen, nennen wir sie Jupp und Horst, haben im Moment Streit miteinander. Wenn man den ganzen Tag zusammen arbeitet, ist das nicht einfach. Erschwerend kommt aber hinzu, daß die beiden vor Jahren aus Kostengründen eine WG gegründet haben und sich so auch in der Freizeit dauernd über den Weg laufen.
Um der Sache auf den Grund zu gehen und das Problem möglicherweise klären zu können, hat unser Chef mit Jupp ein längeres Gespräch geführt. Dabei hat er folgende Geschichte erfahren:

Jupp schwärmt schon seit langem für Wendy, die jedoch mit Stefan zusammen war und mit diesem auch ein Kind hat. Nachdem sich das Paar Ende des Jahres getrennt hatte, sah Jupp seine Chance gekommen, die Dame seines Herzens für sich zu gewinnen. So bot er ihr Unterschlupf in der MännerWG, den sie gerne annahm.

Allerdings zeigte sich bereits am ersten Abend, daß Wendy viel mehr für Horst übrig hatte und mit ihm nicht nur diese Nacht, sondern auch alle weiteren verbracht. Wobei die eindeutigen Geräusche aus dem Zimmer des glücklichen Paares nicht dazu geeignet waren, Jupps Laune zu verbessern.

Was dem Ganzen jetzt aber die Krone aufsetzt ist, daß Horst Wendy geschwängert hat! Und so wie es aussieht, ist das bereits in der ersten Liebesnacht passiert.

 

 

 

Nimm mir alles, lass‘ mir nur ’ne Ausrede!

Wenn wir Umzüge oder Wohnungsauflösungen duchführen, sind die Kollegen angehalten, vor und nach der Arbeit Treppenhaus und Wohnung beim Kunden auf Schäden zu überprüfen. Das dient dazu, bei Beschädigungen durch uns schneller Abhilfe schaffen zu können oder unberechtigte Ansprüche abzuwenden.

Dafür gibt es eine Word Vorlage namens "Treppenhausprotokoll", die wir immer zum jeweiligen Auftrag beilegen. Leider kriegen es unsere Leute oft nicht hin, sich fünf Minuten Zeit zu nehmen und mal eben mit dem Kunden zusammen diese kurze Notiz auszufüllen.

Natürlich gibt auf Nachfrage keiner zu, daß man es einfach vergessen hat oder vielleicht keine Lust dazu hatte. Und so ist die Auswahl an möglichen Antworten bunt und mannigfach:

  • "Das Protokoll war nicht nötig: wir haben eine Matratze auf den Bürgersteig gelegt und alles aus der 1. Etage runter geschmissen."
  • "Die Hütte war so gammelig, da fallen unsere Schäden auch nicht mehr auf."
  • "Wir haben ja nix kaputt gemacht, da brauchten wir auch nix aufschreiben."
  • "Ein Treppenhausprotokoll war nicht nötig, wir haben den Aufzug benutzt."

Aufgrund dieser Aussage habe ich die Vorlage in "Aufzug- / Treppenhausprotokoll" geändert, was aber auch nicht viel genutzt hat…

  • "Ein Protokoll haben wir nicht gemacht. Das war ein Einfamilienhaus, da ging es direkt auf die Straße raus."
  • "Das Protokoll brauchten wir nicht: wir haben alles aus dem Fenster in den Garten raus gereicht."

 

 Fortsetzung folgt…

Der Titel dieses Eintrags ist ein Zitat meiner Mutter, die uns Kinder damit irre gemacht hat. Mütter wissen einfach immer alles, selbst wenn man nichts sagt und kein Mensch bei der Verfehlung dabei war.

 

 

Weihnachtspost 2013

Die Post zum Fest kam diesmal nicht nur aus der Nähe, sondern auch aus der ganzen Welt.

Die weiteste Strecke hatte dabei eine Karte aus Neuseeland zurückgelegt. Eigentlich ein Urlaubsgruß von Freunden, kam sie zwei Wochen nach ihnen in Deutschland an.

Platz 2 geht an das Päckchen einer lieben Twitterbekanntschaft von der Isle of Man.

Und Platz 3 belegt eine neue Internetbekanntschaft aus dem Osten der Republik, die ihre Grüße in wunderschöner Schrift mit Füller verfaßt hat.

xmas2013

Todesdrohung, Chaos und kulinarische Köstlichkeiten

Am Jahresende findet das traditionelle Weihnachtsessen meiner Abteilung statt. Und wie letztes Jahr haben wir wieder den örtlichen Schnitzelbrater heimgesucht.

Um dem vorweihnachtlichen Verkehrsstreß in der Innenstadt zu entgehen, fuhr ich mit dem Bus dort hin. Eine Entscheidung, die wohl zwingend zu dem folgenden Erlebnis führen mußte. Denn kaum hatte ich Platz genommen, näherte sich mir ein älterer Herr und fragte mit Blick auf den leeren Sitzplatz neben mir „Darf ich?“. Mein freundliches „Ja, sicher“ ermutigte ihn, mir ein Gespräch aufzunötigen. „Bei uns gibt’s ja immer nur ’n künstlichen Baum“, meinte er und zeigte auf den Tannenbaum, den ein Mitreisender im Bus transportierte.

Na toll, eine Quatschbacke! Sowas kann ich ja gar nicht ab und ignoriere die Leute normalerweise durch hartnäckiges Schweigen oder ein undefinierbares Brummen. Aber da Weihnachten war, wollte ich nicht unhöflich sein, sondern informierte den Herrn freundlich „Ich möchte mich nicht unterhalten.“
„Sterben werden Sie! Einsam sterben! Jawoll, sterben, ganz einsam!“ blökte er daraufhin, erhob sich schnaufend,  setzte sich auf der anderen Seite des Ganges neben eine Frau und fing an, diese über meine trostlose Zukunft zu informieren. Die Dame reagierte aber überhaupt nicht und so zog er sich brummend weiter nach hinten in den Bus zurück. Ob er da willigere Gesprächspartner fand, habe ich nicht gehört.

Im Restaurant angekommen, gab es Verwirrung und Hektik beim Personal, als ich fröhlich verkündete „Die 40 Leute zum Schnitzel futtern sind eingetroffen.“ – „Was? 40 Personen? Es sollen doch nur 30 kommen!“ Da wir aber vorher eine genaue Aufstellung über Anzahl und Art der Essen eingereicht hatten, ließ sich das Mißverständnis schnell ausräumen und zusätzliche Tische wurden eingedeckt.

Leider hat sich der Service in dem Laden nicht gebessert: erst nach fast einer Stunde hatte der letzte Kollege sein Essen vor sich stehen und diesmal war es selbst mir zu kalt. Die Bratkartoffeln standen mir durch etwas zuviel Fett doch vor dem Magen. Bäääähh!

essen2013
Putenschnitzel mit Speck, Spiegelei und Bratkartoffeln

Daß es auch anders geht, zeigte sich einige Tage später beim Weihnachtsessen mit der Familie in einem anderen Restaurant. Obwohl der Laden brechend voll war, war das Essen schnell und heiß auf dem Tisch und nach nur einer Stunde haben wir die Lokalität satt und zufrieden verlassen.

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Hirschgulasch mit gerösteten Semmelknödelscheiben

 

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