Ich liebe CallCenter Anrufe. Also… manchmal… wenn ich gut drauf bin…
Gestern war es mal wieder so weit: unsere Bürohandy klingelte und die Anruferkennung zeigte eine 0177… Nummer an. Es konnte also keines der Außenteams sein, weil deren Nummern mit Namen im Adressbuch gespeichert sind.
Auf mein freundliches „Ja, halloooo!“ hatte ich die Stimme einer fremde Dame im Ohr „Hier ist Kerstin Musterhausen-Schwabedingens vom e-plus Kundencenter. Spreche ich mit Herrn S.?“ (Warum haben CallCenter Mitarbeiter eigentlich immer so lange Namen? Damit man sie sich nicht merken kann?)
Ich: „Nö, das ist mein Chef. Aber der ist aushäusig. Kann ich Ihnen vielleicht weiterhelfen?“
Dame: „Tjaaa, ich würde ihm gerne ein Angebot machen.“
Ich: „Hmm, das wird schwierig. Dieses Handy wird nämlich in der Firma genutzt.“
Dame: „Vielleicht möchten Sie ja auf ein neues Gerät wechseln. Wir hätten da einiges im Angebot.“
Ich: „Oh ne, das ist ganz schlecht. Die Geräte werden von den Kollegen mit raus genommen, um uns hier im Büro jederzeit zu erreichen. Damit die keinen Unfug damit machen, haben wir alle abgehenden Nummern gesperrt und nur unser Bürotelefon freigegeben. Und wie die damit umgehen! Da landet gerne mal ein Handy im Müll. Und letztens hatte ein Kollege vergessen, es nach Feierabend abzugeben und war dann in eine Schlägerei verwickelt. Die Polizei hat ihn für zwei Tage einkassiert und wir hatten große Mühe, das Gerät wiederzukriegen. Und dann haben wir festgestellt, daß die Polizei es wohl geöffnet und die SIM Karte rausgenommen hat. Sie können sich sicher vorstellen, was da mit einem neuen Gerät alles passieren würde.“
Entsetztes Aufstöhnen am anderen Ende der Leitung. „Ach, das ist ja fürchterlich! Aber vielleicht möchte Ihr Chef sich ja ein neues Gerät für privat zulegen?“
Ich: „Hmmmm, das wird sehr schwierig. Da müßten Sie schon mindestens mit einem iPhone 5 rüberkommen. Der Chef ist nämlich voll der Technik-Freak, bestens ausgerüstet, nur die neueste und teuerste Technik.“
Dame (schluckt hörbar): „Ne, damit kann ich leider nicht dienen. Na dann, einen schönen Tag noch und weiterhin alless Gute für Ihren Chef.“
Ich: „Danke, wünsche ich Ihnen auch.“ Mit einem fetten Grinsen lege ich auf.
Als ich mich umdrehe, hängt mein Chef mit vor Lachem puterrotem Gesicht im Stuhl: „Sowas macht dir Spaß, was?“
Hä? Wie kommt er denn darauf?