Große Aufregung zur Mittagszeit: eine Ente watschelte mit ihren Küken auf unseren Hof und bei den benachbarten Schreinern in die Halle. Glücklicherweise waren die unterwegs und ihre Maschinen liefen nicht.
Von allen Seiten riefen nun die Kollegen „Wir müssen die Enten retten. Die finden doch nie den Weg zum Wasser.“ Harte Kerls, legalen und illegalen Drogen nicht abgeneigt, langjährige Erfahrungen mit Polizei, Staatsanwälten und Knast, hatten Tränen der Rührung in den Augen. „Ruf doch mal im Tierheim an oder die Feuerwehr oder Polizei! Da muß doch jemand helfen können.“
Gesagt, getan. Beim Tierheim lief nur ein Anrufbeantworter und die Feuerwehr verwies mich ans Ordnungsamt. Dort wollte der nette Mitarbeiter nochmal im Tierheim nachhören.
Minuten später kam sein Rückruf „Das Tierheim will dafür nicht rauskommen. Sie sollen die Enten vorsichtig vom Gelände scheuchen. Die Mutter darf nicht wegfliegen, dann sind die Küken verloren.“
Diese Information weckte in den Kollegen ungeahnte Kräfte: da der örtlich Fluß nur über mehrer Straßen zu erreichen ist, sollten die Enten eingefangen und per Auto transportiert werden. Mit aufgespannten Decken trieb man die Federviecher langsam zusammen und setzten eins nach dem anderen in einen großen Umzugkarton. Die Aktion dauerte über 30 Minuten, da die Tiere nicht so wollten wie sich unsere Jungs das vorstellten. Endlich war es geschafft. Deckel zu und die kleine Familie wurde zum Gewässer gebracht.
Hinterher gab es ausgiebige Manöverkritik. Fest steht, daß die nächsten Enten innerhalb von 10 Minuten gefangen und reisefertig sind. Also rein theoretisch…
Diese Geschicht beweist erneut, wenn man persönlich betroffen ist, können die Kollegen extrem sorgfältig und ideenreich arbeiten, haben Ausdauer und es passiert weder Mensch und noch Tier etwas.