Die Welt um mich herum in Fotos und Texten

Monat: Juni 2017

The Long Goodbye Tour

06.06. Köln, Lanxess Arena: Deep Purple sind auf ihrer wohl letzten Welttournee unterwegs und nach langen Jahren habe ich die Möglichkeit, sie wieder live zu sehen. 

Da die Fans mit der Band gealtert sind, bestand das Publikum zum überwiegenden Teil aus Leuten jenseits der 50. So viel schütteres, weißes oder nicht mehr vorhandenes Haar und Rentnerwesten sieht man sonst wohl nur im Musikantenstadel. 

Als Special Guest heizten Monster Truck ein. Eine kanadische Band, die mit krachendem Hard Rock die Halle zum beben und die ersten Leute zum tanzen brachte. Gegen Ende ihres 30 minütigen Sets tobte der Gitarrist wie Angus Young von AC/DC über die Bühne. Mir war der Sound der Band zu schwammig: man hörte die Keyboards gar nicht und ich hatte große Sorgen für das weitere Konzert. 

In der Umbauphase wuselte ein Haufen Leute auf der Bühne herum. Es war wie in der Firma, nur daß hier alle arbeiteten und einer die Anweisungen gab und nicht umgekehrt. 

Dann wurde es dunkel und das „Band In Ice“ Bild erschien auf einer Riesenleinwand im Hintergrund. 

So blieb es einige Minuten und die Menge wurde schon unruhig, bevor Deep Purple endlich mit „Time For Bedlam“ die Show eröffneten. Dann folgte Song auf Song, teilweise begleitet von Videosequenzen auf dem Bildschirm im Hintergrund, eine stimmige Lichtshow und vor allem mit sehr viel Spielfreude und sichtbarem Spaß der Musiker.

Nach zwei Stunden endete das Spektakel mit einer furiosen Version von „Black Night“ und wir verließen mit einem breiten Grinsen im Gesicht die Halle. 

Etwas schade fand ich nur, daß es „Highway Star“ nicht als Zugabe gab und Ian Paice als einziger kein Solo spielte. Das wäre für mich das Sahnehäubchen auf dem sonst perfekten Abend gewesen. 

Ich hoffe, es gibt von der Tour CD und DVD, um diesen besonderen Moment auch in Zukunft genießen zu können. 

Fachliteratur

Ein neuer Fund aus unserem Lager: herausgegeben 1990 vom renommierten Markt&Technik Verlag und zu einem Preis von 39,- DM verkauft, sind die Bücher heute inhaltlich total überholt. 


Sie erinnern mich an meine Anfangsjahre am PC und daß ich damals durch einen Freund recht gute Kontakte zum Verlag hatte. So konnte ich den einen oder anderen kurzen Artikel in einer ihrer Fachzeitschriften veröffentlichen. 

Bevor die Bücher jetzt aber in den Müll wandern, dienen sie mir noch kurz als Motiv.

Greyskull

Dieses seltsame Kunstwerk haben wir in der Firma bei einer Wohnungsauflösung abgegriffen. 

Nach dem Blick darauf war ich (wie so oft) über den unendlichen Kitschfaktor erschüttert. Aber dann reifte in meinem Hirn eine Fotoidee: wenn andere Kartonmännchen, Stoff- oder Plastetiere in die Gegend stellen und ablichten, wieso sollte ich nicht diese Keramik dafür nutzen?
Gesagt, getan. Bei den ersten Versuchen waren jetzt nicht so die Knaller dabei, aber ich werde das fortführen. Es kann nur toll werden!

Immer hilfsbereit

Der Kollege Schmitz aus unserer Hauptverwaltung bittet um Hilfe beim umräumen seines Büros. Mein Chef ruft drei Jungs zu sich, die entspannt in der Sonne sitzen. 

„Ihr habt ja im Moment Zeit. Geht ihr mal rüber in die Hauptverwaltung und meldet euch bei Herrn Schmitz? Der braucht Hilfe. Ihr müsst dort durch den rechten Eingang und dann in die zweite Etage. Ist ja schönes Wetter, da könnt ihr zu Fuß gehen. Wenn ihr fertig seid, meldet ihr euch. Je nachdem was hier anliegt, könnt ihr dann Feierabend machen.“

Zwei ziehen los, der dritte brummt „Ich geh doch nicht zu Fuß, wenn ich mit dem Bus fahren kann!“ und steuert die Haltestelle vorm Haus an.

Ein paar Stunden später kriegt der Chef einen Anruf von den Jungs „Hömma, wir sind hier fast fertig, vielleicht noch ne halbe Stunde. Wie sieht es jetzt aus?“

„Ok, hier ist es ruhig, macht dann Schluß. Danke für eure Hilfe. “

„Kein Ding, ehrlich. Jederzeit.“

Kurz darauf klingelt das Telefon erneut. Es ist Herr Schmitz: „Ähm, ihr wolltet mir doch Leute zum helfen schicken. Ich hab inzwischen alles vorbereitet. Kommen die noch?“

„Was? Ich habe eben mit denen telefoniert. Sie meinten, in einer halben Stunde wären sie fertig.“

„Ne, hier ist keiner.“

Erbost ruft der Chef unsere Leute an: „Wo seid ihr denn? Herr Schmitz wartet seit Stunden auf euch.“

„Aber wir sind doch hier in der Hauptverwaltung und helfen Herrn Maier.“

„Nein, ihr solltet zu Herrn Schmitz in die zweiten Etage!“

„Aber uns hat ne Frau gesagt, da ist keiner.“

„Und da fragt ihr nicht mal bei mir nach?“

„Aber der Maier hat gesagt, wo wir schon mal da sind, können ihm auch helfen.“

Aufstöhnend sinkt der Chef in seinem Stuhl zusammen: „Ich bin manchmal so müde, so unendlich müde…“

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