Die Welt um mich herum in Fotos und Texten

Monat: August 2016

Glas- oder Plasteflasche?

Gestern hatten wir im Büro eine Fachsimpelei über Getränkekästen und ihre Gewichte. Und warum so viele Getränke in Plastikflaschen verkauft werden, wo doch Glas nachhaltiger und umweltverträglicher ist. 

Ich habe mal nachgewogen und gerechnet:

  • Ein Kasten Wasser mit 12 0,7l Glasflaschen wiegt 17kg. 
  • Ein Kasten Limo mit 12 1l PET Flaschen wiegt 15kg. 
  • Der Wasserkasten hat 0,3 * 12 = 3,6l weniger Inhalt. 

Ohne das genaue Gewicht einer 1l Glasflasche zu kennen, kann man sagen, daß ein Wasserkasten bei gleichem Inhalt also mindestens 22kg wöge. 

Es ist daher kein Wunder, daß sich Plasteflaschen besser verkaufen, auch wenn sie bei Herstellung und Recycling/Entsorgung schlechter abschneiden als Glas. 

Wollen Sie mich veralbern?

Das Telefon klingelt. Eine unbekannte Nummer wird angezeigt. 

„Ja, hallo? Wer issn da?“ Ich höre lautes Stimmengewirr im Hintergrund. 

„Guten Tag, hier ist Sabine Dingenskirchen-Meier von der Energieberatung Samt und Sonders.“

Na toll, ein CallCenter! Ich hasse die! Mal sehen wie lange ich sie sinnlos zutexten kann und lasse ein langgezogenes „Jaaaaa?“ hören.

„Ich möchte Ihnen eine kostenlose Energieberatung zukommen lassen. Mit dem Wechsel vom lokalen Anbieter können Sie bis zu 200€ im Jahr sparen.“

„Energie?“ frage ich matt „Ich habe gar keine Energie. Wenn Sie mich hier sehen könnten: ich liege total schlaff auf dem Sofa. Energie hab ich echt nicht.“

„Strom!“ sagt die Dame „Strom haben Sie doch.“

„Ach ja, der kommt bei mir aus der Steckdose.“

„Und damit das so bleibt, biete ich Ihnen eine kostenlose Energieberatung an.“

„Sie sind ein CallCenter!“ rufe ich jetzt aufgeregt in den Hörer. 

„Was? Nein, wir sind eine Energieberatung…“

„CallCenter!“ unterbreche ich energisch“Das höre ich doch ganz genau! CallCenter!“

„Nein, nein. Wir sind…“

„CallCenter, CallCenter“ rufe ich fröhlich. 

„Hören Sie mir doch mal zu.“ versucht die Dame mich zu unterbrechen, doch ich plappere einfach weiter. 

„Sagen Sie mal, wollen Sie mich etwa veralbern?“ tönt es da aus dem Hörer. 

Aha, sie merkt was. „Aber ja,“ entgegne ich freundlich „Sie sind doch ein CallCenter und die veralbere ich immer. Ich versuche, Sie so lange wie möglich mit sinnlosen Antworten in der Leitung zu halten. Mein Rekord liegt bei 5 Minuten und 13 Sekunden. Und jede Minute verdiene ich bares Geld. Das hier ist nämlich eine getarnte Mehrwertnummer.“

Für eine Sekunde herrscht Schweigen am anderen Ende. Dann meint die Frau mißmutig „Wenn das so ist, tschüß.“ und legt auf. 

Ja, ich weiß: die Leute dort sind arme Schweine, die für einen Hungerlohn stundenlang unter Druck vom Chef sinnloses Zeug per Telefon an den Mann bringen sollen.

Trotzdem nerven mich solche Anrufe mächtig und ich will sicherstellen, daß die sich nie nie NIE wieder melden! Ein einfaches „Nein danke“ und auflegen hilft erfahrungsgemäß leider nicht. Man muß da schon starke Geschütze auffahren, um aus deren Listen genommen zu werden.

Gedankenfresser

Oft fallen mir auf dem Klo oder im Schlafzimmer tolle Geschichten ein. Sie haben Witz, Charme, regen zum Nachdenken an oder unterhalten gut.

Dann gehe ich wieder ins Wohnzimmer zurück, wo der Fernseher läuft. 

Und sofort merke ich, wie das Gerät meine Gedanken absaugt. Egal, was gerade läuft: Spielfilm, Nachrichten, Reportage… alles macht mich träge, dumm und handlungsunfähig. Ich symbioniere mit dem Sofa, greife apathisch nach Chips und Getränken, werde zum TV Zombie.

Und stelle mir vor, wie Millionen anderer Zombies mit leerem Hirn vor dem Gerät hängen: „Gehorche, arbeite, konsumiere.“

Auf nach China

Im Freundeskreis herrscht große Aufregung und Sorge: eins unserer Patenkinder geht nach China.

Nun könnte man meinen, daß heutzutage viele wegen Arbeit oder Studium nach China ziehen, es ja nicht sooo weit aus der Welt ist und man sich da doch nicht verrückt zu machen brauche. 

Aber das „gehen“ meint der Bursche wortwörtlich: mit Rucksack, Isomatte und Schlafsack macht er sich zu Fuß (und per Anhalter) auf den langen beschwerlichen Weg. Geplant ist, über Russland, Usbekistan und die Mongolei zu gehen, Krisengebiete werden vermieden.

Die nötigen Papiere und Impfungen hat er besorgt, die Reisekasse ist durch den Verkauf „unwichtiger“ Dinge gut gefüllt. Es kann also jeden Tag losgehen. 

Während sich die Anderen sorgen, wie der Junge mit Blasen an den Füßen, Wetter und fremden Sprachen zurecht kommt, bin ich von den Entfernung und möglichen Dauer der Reise erschlagen: Luftlinie sind es mehr als 7500 km (etwa ein Drittel des Erdumfangs) und andere Wanderer haben für die Strecke 1-2 Jahre gebraucht. Ich kann mir überhaupt nicht vorstellen, wie man so weit und so lange laufen kann.

Aber egal, ob unser Patenkind den ganzen Weg schafft oder vorher merkt, daß es doch nicht so ist wie erwartet und die Sache abbricht, er hat auf jeden Fall gewonnen: er hat etwas gemacht und erlebt, was sich nicht viele Menschen trauen. Dafür habe ich größten Respekt!

Streit mit der Katze

Weil ich mich auf ihren Lieblingsschlafplatz gesetzt habe (der eigentlich mein Lieblingssessel ist), springt Pauline auf meinen Schoß und legt sich auf mich.

Und entgegen ihren sonstigen Schlafgewohnheiten dreht und wendet sie sich herum, wackelt mit den Ohren an meinem Arm entlang, stöhnt, schnauft und drückt energisch gegen mich. Es ist klar und deutlich, daß ich ihr im Weg bin und gefälligst den Sessel freigeben soll.
Mistviech!

Stadtverschönerung

Was kann eine vergammelte Wand besser verschönern als ein freundliches flauschiges Schaf? 


Und außerdem versüßt mir dieses entzückende Bild den Morgen. So ist allen geholfen. 

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