Die Welt um mich herum in Fotos und Texten

Monat: Januar 2018

Degustation: Star Wars Space Punch

Diese optisch ansprechende Dose ist das Geschenk einer lieben Freundin, die sehr gerne Energydrinks zu sich nimmt. Da ich vor Jahren mit solchem Gesöff unangenehme Erfahrungen gemacht hatte, habe ich mich bisher nicht getraut sie zu öffnen. So lag die Dose monatelang im Kühlschrank.

Heute entdeckte ich, daß sie ihr Mindesthaltbarkeitsdatum fast erreicht hat und entschloss mich, das Gebräu vorsichtig zu testen.

Quitsch rot ergoß sich der Doseninhalt in den Becher (ich hatte grün oder orange erwartet), ein künstlich süßer Duft kitzelte meine Nase.

Ohne Koffein und sonstige anregenden Substanzen, dafür mit viel Aromastoffen und ein paar Vitaminen angereichert, rinnt die Suppe die Kehle herunter und hinterlässt einen unangenehm süßen Geschmack.

Ne, das ist absolut nicht meins! Ich verstehe echt nicht, wie man etwas so künstliches gut finden kann. Da hilft es auch nichts, wenn der Hersteller groß „Möge die Macht mit dir sein“ auf die Dose druckt. Sowas ist eines Jedi unwürdig.

Spaziergang

Vereinzelt liegen Tannenbäume am Straßenrand. Die Stadtwerke sammeln sie dieses Jahr spät ein.

Ein junger Mann in Arbeitshose fegt mit einem alten Besen den Bürgersteig. An einem Sonntag muß das doch nicht sein!

Am strahlend blauen Himmel knattert ein feuerroter Hubschrauber entlang. Woher? Wohin?

In der Nebenstraße ist der Hörer des Kartentelefons abgerissen und das Kabel baumelt herunter. Nutzt heutzutage tatsächlich noch jemand ein öffentliches Telefon?

Im Park geht eine alte Frau mit Hund spazieren. „Komm, Benni, mach hin. Es ist kalt.“

Ein Jogger in T-Shirt und kurzer Hose läuft vorbei. Bei der Kälte muß man schon verrückt sein, so leicht bekleidet rauszugehen.

Im Neubau in der Nachbarschaft ist schon eine Wohnung belegt. Die Leute haben die Rolladen halb heruntergelassen. Fürchten sie die Neugier der Nachbarn? Gardinen wäre da einfacher.

Diese eine Frage

Ich lade gerade ein paar Einkäufe ins Auto, da erklingt eine angenehme Frauenstimme neben mir.

„Junger Mann…“, sagt sie.

„Oha“, schießt es mir durch den Kopf, „jemanden mit weißen Haaren ‚jung‘ zu nennen, ist mal eine andere Art der Ansprache. Bin gespannt, was folgt.“

„… hätten Sie vielleicht ein paar Cent für mich?“

Jep, da ist sie, die ewig gleiche Frage.

Ich schaue auf und sehe eine junge Frau ein paar Schritte entfernt stehen. Mit kurzen blonden Haaren, grüner Daunenjacke und Jeans wirkt sie wie eine Studentin.

„Nein, ich habe nichts“, antwortete ich und das ist nicht gelogen, da ich den Einkauf mit Karte bezahlt und deswegen kein Bargeld mitgenommen habe.

„Danke, vielen Dank, ich danke Ihnen“, murmelt die Frau und ist zwischen den parkenden Autos verschwunden.

Einen Moment bin ich ratlos: ich habe nichts getan, was ihren Dank rechtfertigen würde. Und soll ich in Zukunft für solche Fälle immer ein paar Münzen in der Tasche haben? Wäre es unverschämt oder zynisch, mein Gegenüber nach seinem Paypal Konto zu fragen?

Eine zufrieden stellende Lösung fällt mir nicht ein.

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