Die Welt um mich herum in Fotos und Texten

Monat: August 2017 (Seite 1 von 2)


Es ist einfach so: Kitsch ist unverwüstlich und läßt sich nicht ausrotten. 

Pech gehabt


Wenn die Technik nicht mitspielt, dann habe die Kollegen aus der Verwaltung keine Handtücher mehr. 

Die AOL CD

Wer in den 1990er Jahren einen Computer besaß und online gehen wollte, kam kaum um AOL herum. Die Firma bereitete den Anfänger gut auf die Online-Welt vor: unter einer bunten Oberfläche wurden Standarddienste wie Email, Browser und Diskussionsforen usw. angeboten, ohne das man das AOL System verlassen mußte. 


Nur das aggressive Verteilen der WerbeCDs nervte auf Dauer. In jeder thematisch passenden und unpassenden Zeitung fand man eine CD mit der Zugangssoftware. Sie wurde in Supermärkten ausgelegt und landetet regelmäßig als Werbesendung im Briefkasten. 

Und so kamen mir beim Anblick dieses Datenträgers nicht nur positive Erinnerungen.

Plattenkritik: Gov’t Mule – Dark Side of the Mule

Ich habe Gov’t Mule als erstklassige Blues Rock Band kennengelernt und war daher überrascht, daß sie sich an die Musik Pink Floyds getraut haben. 


Die Aufnahmen entstanden 2008 und wurden erst 6 Jahre später veröffentlicht. 

Grundsätzlich stehe ich Coverversionen bekannter Titel sehr kritisch gegenüber. Aber Gov’t Mule zeigen eindrucksvoll, wieviel musikalisches Können sie besitzen: obwohl sie sich eng an das Original halten, spielen sie keine einfache Kopie sondern geben jedem Titel ihren ganz eigenen Stil mit. 

Das geschieht so behutsam und respektvoll, daß das Album auch für Pink Floyd Fans sehr gut zu hören ist.

Keine halben Sachen

Montag morgen: noch schlaftrunken laden die Kollegen Küchenmöbel für eine Lieferung auf. Lärmend fördert unser Lastenaufzug die Einzelteile aus dem Keller hoch. 

Plötzlich ein Scheppern, Krachen und lautes Geschrei. Die Leute haben den Aufzug schlecht beladen und durch die Vibrationen beim hochfahren sind Schrankteile umgekippt, haben sich an der Schachtwand verhakt und sind zerbrochen. 

„Tja, so können wir das nicht ausliefern, ruf mal die Kundin an.“ 

Mein Kollege Stefan will die Dame schonend auf ihr Pech vorbereiten: „Frau Kowalski, ich habe eine schlechte Nachricht für Sie.“ 

Entsetztes Aufstöhnen am anderen Ende der Leitung. 

„Bei Ihrer Küche ist uns ein Malheur passiert…“, fährt Stefan mit Grabesstimme fort und wird aufgeregt unterbrochen. 

„Ach, Gott sei dank! Nur die Küche! Ich dachte schon, es ist was mit meinem Sohn. Der ist gerade mit dem Flugzeug in den Urlaub unterwegs.“

Nachdem das Mißverständnis ausgeräumt ist und Frau Kowalski das Problem verstanden hat, verzichtet sie erst mal auf die Lieferung.

Am Nachmittag ruft sie wieder an und fragt, ob wir ihr nicht wenigstens den Kühlschrank liefern können. Wir vereinbaren einen Termin dafür. 

Zwei Tage später: der Kühlschrank für Frau Kowalski steht zur Auslieferung an. Mein Kollege Stefan geht ins Lager mahnt: „Das ist das Gerät für Frau Kowalski, geht bloß vorsichtig damit um!“

In dem Moment ertönt aus Richtung Lastenaufzug ein Scheppern, Scheifen,  Krachen und lautes Geschrei. Die Kollegen im Keller haben den Kühlschrank falsch auf geladen, er hat sich beim Hochfahren an der Schachtwand verhakt und ist leicht aus der Form geraten. 

Verständlich, daß die Kundin fassungslos ist, als wir ihr von dem Vorfall berichten „Nein, erst die Küche und jetzt der Kühlschrank? Das ist unglaublich!“

Tja, halbe Sachen machen wir nicht. 

Nach dem Einkauf

Wir kommen mit vollem Einkaufswagen aus dem Supermarkt zum Auto zurück und sind überrascht: ganz dicht neben uns in Parklücke steht ein PKW, so daß weder ich die Einkäufe einladen noch meine Frau einsteigen kann. Daß der Fahrer unberechtigt einen Behindertenparkplatz belegt, ist da nur noch das Sahnehäubchen. 

Bevor wir unnötig Zeit vertrödeln, gehe ich zur Information und schildere der freundlichen Mitarbeitern unser Problem. „Na, da sorge ich mal für Abhilfe“, meint sie und ruft den Fahrer des Wagens kurz und knapp aus. 

Einige Minuten später schlendert ein junger Mann heran „Entschuldigung, ich bin gleich weg.“

„Na, junger Mann“, tröte ich ihm entgegen, „voll scheiße geparkt, was?“

„Tja“, meint er ungerührt, „kann schon mal passieren.“, wirft seine Einkäufe ins Auto und steigt ein. Er murmelt noch „n bißchen freundlich geht aber auch“ und ist weg. 

Manche Leute haben echt kein bißchen Unrechtsbewusstsein: nicht nur, daß der Knabe einen Schwerbehindertenparkplatz versperrt und viel zu dicht am nächsten Fahrzeug parkt, nein, er ist auch noch total beleidigt, wenn man ihn auf sein Fehlverhalten hinweist. 

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