Ich sitze auf dem Klo. Es ist nicht ein gewöhnlicher Donnerbalken. Nein, es ist die Luxusausführung: großzügig bemessen, Dekorfliesen an den Wänden, angenehm beheizt, breite Armlehnen aus echtem Leder und eine hohe Rückenlehne. Der letzte Benutzer hat es nicht ganz sauber hinterlassen, aber für meine Bedürfnisse reicht es.
Ich will es mir gerade in einer leicht zurückgelehnten Position bequem machen, da höre ich draußen eine kräftige Stimme: „Bevor ich meine Rede halte, muß ich noch mal pinkeln.“
Ehe ich „Besetzt!“ rufen kann, fliegt die Tür auf, das Schloß scheppert zu Boden und Peer Steinbrück steht im Raum.
„Ääh… Also… Hmmm…“ stammelt er verwirrt. Schon sind seine Bodyguards da, umringen ihn und führen ihn heraus. Ich höre noch sein verzweifeltes „Aber ich muß doch pinkeln“, dann ist der Spuk vorbei.
Minuten später steht mein Kollege aus dem Büro mit dem Akkuschrauber im Türrahmen und begutachtet den Schaden. „Jahrelang hat das gehalten und jetzt das“ jammert er und deutet auf die Wand. Wo vorher das Türschloß war, klafft ein großes Loch. „Da hält die Schraube doch nie mehr“, meint er frustriert.
„Ach“ sage ich, „da müssen wir viel Spachtel reingeben, dann geht’s.“
Was man manchmal für einen Mist träumt!