Immer wieder passiert es, daß wir im Büro Geschichten erfahren, die wir gar nicht wissen wollen und die nur böses Kopfkino verursachen.
So gab z. B. die Kollegin Gertrud irgendwann im Gespräch mal zum Besten, daß sie gerne Latex Klamotten trage, weil die Männer das gut finden. Auf verdutzte Nachfrage zückte sie ihr Handy und zeigte Fotos, die sie in rotem Latex und eindeutigen Posen auf dem Bett liegend zeigten. Dabei waren auch Aufnahmen, auf denen sie mit einer Salatgurke an sich rumspielte. Seitdem hatte sie den Spitznamen "Gurken Gerti" weg und das Wort "Gurkensalat" erzeugt bei uns immer noch ein unangenehmes Gefühl in der Magengegend.
Nach diesen intimen Information hatte Gerti häufig wechselnde Freundschaften. Eines Morgens kam sie heulend in die Firma und beschwerte sich, daß ihr aktueller Freund Schluß gemacht habe. Und natürlich gab sie ungefragt den genauen Ablauf zum besten: "Gestern Abend war der Günter bei uns zum Saufen. Und da ist es später geworden und er hat im Wohnzimmer geschlafen. Heute morgen war ich gerade in der Küche und da kam er völlig nackt aus dem Bad und wollte von mir einen geblasen haben. Hab ich ne gesagt, mach ich nicht. Und da hat er mir eine runter gehauen. Da bin ich zu meinem Freund und hab ihm das erzählt und was macht der Blödmann? Klatscht mir auch eine, weil ich seinem Kumpel keinen Gefallen getan hab. So ein Arschloch!"
Zu Gertis Verteidigung muß man sagen, daß sie wahrlich nicht die hellste Kerze auf der Torte war und sich zusätzlich durch jahrelangen Drogenmißbrauch eine Menge Gehirnzellen verbrannt hat.
Und dann arbeitete mal ein junges Ehepaar, Typ Grufty, bei uns. Sie hatte Ähnlichkeit mit Mortitia Adams, er war mehr der einfältige Knecht der Finsternis. Eines Tages kam das Gespäch auf Familienplanung und ob sie denn auch Kinder haben wollten, worauf die junge Frau bestimmt antwortete "Neee, nicht mit mir! Ich lasse doch keinen Kerl an mich ran, ich bin lesbisch! Der wird abends an's Bett gefesselt und ausgepeitscht, der braucht das. Und wenn ich gute Laune habe, darf er zusehen, wie ich mit meiner Freundin rummache."
Nach dieser Aussage hatte der Mann einen sehr schweren Stand bei den Kollegen und wurde nicht mehr zu Aufträgen mitgenommen.
Ein paar Monate später, mitten im Winter, war dem Pärchen der Gefrierschrank kaputt gegangen und sie hatten bei uns im Lager einen neuen gekauft. Kurz nach der Lieferung riefen die Frau aufgeregt im Büro an: "Hör mal, ihr habt doch vorhin den alten Kühlschrank abgeholt. Könnt ihr mal gucken, ob da noch die eingefrorenen Katzen drin sind?"
Wir hielten es erst für einen schlechten Scherz, aber sie erklärte uns die Sache: vor kurzem hatte ihre Katze geworfen und die Kätzchen waren in einem unbeobachteten Moment in der Badewanne ersoffen. Sie wollten die Kleinen im Garten beerdigen, aber der Boden war zu hart, so daß sie die Sache auf den Frühling verschoben hatten. Damit die Kätzchen bis dahin nicht verwesen und stinken, hatten sie sie ordentlich in Gefrierbeutel verpackt und tiefgekühlt.
Glücklicherweise waren die Leichen nicht im alten Kühlschrank. Das Ansehen der Leute war nach dieser Aktion natürlich endgültig zerstört.