Ich stehe im Supermarkt an der Fleischtheke und warte, bis ich an der Reihe bin.

Mein Blick schweift umher und bleibt an dem riesigen Werbedisplay hinter der Theke hängen. Normalerweise läuft dort eine Bilderserie mit verschiedenen Angebote.

Heute jedoch nicht.

Ein Kreis aus Punkten dreht sich mitten auf dem Display, darunter ein zweizeiliger Text. Ich brauche einen Moment, bis ich es zuordnen kann: da läuft ein Windows Update!

Kurz darauf erscheint das bekannte Bild von Windows 11. Faszinierend! Für so etwas profanes wie eine Diashow setzen die einen Windows Rechner ein.

Ich bin so abgelenkt, daß ich die Frage der grobschlächtigen Fleischereifachverkäuferin erst nicht mitkriege.

„WAT MÖSCHTEN SIE?“ raunzt sie über die Theke. Ich bete meine Bestellung runter. Sie wiegt alles ab.

„NOCH WAT?“

„Ja, ich möchte noch 4 Scheiben Leberkäse.“

„DAT IS FLAISCHKÄSE, DA IS KAINE LEBAH DRIN!“ poltert sie los, „GIPPS AN DIE WURS’THEKÄ!“

„Heißt trotzdem Leberkäse“, antworte ich, „..und Käse ist ja auch nicht drin!“ füge ich mit erhobenem Zeigefinger hinzu.

Die Kundin neben mir kichert.

Die Fleischereifachverkäuferin funkelt mich böse an „NOCH WAT?“

„Nein, danke, das wäre alles.“

Beim Einpacken der Ware zerreißt ihr die Papiertüte. „Sehen Sie“, meine ich schadenfroh, „Hätten Sie mir LEBERKÄSE verkauft, wäre das nicht passiert.“ Die Kundin neben mir prustet mit hochrotem Kopf los.

Mit einem honigsüßen „Einen wunderschönen Abend noch“, lege ich den Einkauf im meinen Wagen und schlendere zur Wursttheke.

„n’ Aaabeeeeend„ flötet mir die Wurstfachverkäuferin entgegen, „Was darf’s denn sein?“

„Vier Scheiben Leberkäse bitte.“

„Gerne. So 1 cm dick?“

„Joh, perfekt.“

Sie schneidet die Scheiben zurecht und reicht mir das fertige Paket mit einem „Schönen Tag noch und danke für Ihren Einkauf“ über die Theke.

Na bitte, geht doch auch freundlich.