Die Tage hatten wir im Büro ein Gespräch über den technischen Fortschritt, den wir in unserem Leben bisher mitgemacht haben. Vieles, was heute „normal“ ist, gab es in unserer Kindheit noch gar nicht oder kam gerade erst auf.

Telefon:
Telefon hatten früher nur wenige Leute. Ich erinnere mich, daß die Eltern manchmal zum Nachbarn gingen, um dort zu telefonieren oder für Gespräche rübergerufen wurden. Das war immer etwas Besonderes, weil es dann um sehr wichtigen Dingen ging, die nicht per Brief oder Postkarte geregelt werden konnten.

Als wir später ein eigenes Telefon hatten, stand dieses auf einem Schränkchen im Wohnzimmer. Daneben stand lange Jahre eine kleine Holzspardose, denn jedes Gespräch wurde früher gesondert abgerechnet. Wer, außer der Familie, bei uns telefonierte, warf hinterher 20 Pfennig für ein Ortsgespräch oder entsprechend mehr für ein Ferngespräch in diese Dose.

Fernsehen:
Einen Fernseher kauften meine Eltern erst Ende der 1960er Jahre. Und das Programm wurde von Mutter strengstens kontrolliert. Was ihrer Meinung nach für uns Kinder ungeeignet war, wurde mit den Worten „Ach, das ist doch nix!“ abgeschmettert. Und da war nicht dran zu rütteln.

Die Auswahl an Programmen war sehr übersichtlich: ARD, ZDF und ein Drittes und alles in Schwarz-Weiß. Es gab zwar schon Farbfernsehen, die entsprechenden Geräte waren aber sehr teuer.
Vormittags lief etwas Schulfernsehen, was wir auch mal im Unterricht gesehen haben. Gegen 18 Uhr begann das eigentliche Programm, das Wochentags um 23 Uhr endete. Am Wochenende kamen „Spätfilme“, die bis nach Mitternacht liefen.

Musik:
Musik kam aus dem Radio.
Meine Eltern hatten eine umfangreiche Plattensammlung, die hauptsächlich aus Klassik und leichtem Jazz bestand. Mein Geschmack war das nicht.
Beeinflußt von Freunden kaufte ich mir um 1972 herum einen Kassettenrekorder und Musikkassette. Mit Aufnahmen aus dem Radio und Kaufkassetten wuchs meine eigene Musiksammlung schnell an.

Fotografie:
Schon als Teenager habe ich fotografiert. Anfangs mit einer Instamatik-Kamera, später überließ Vater mir seine alte Kleinbildkamera, die ich Anfang der 1980er Jahre durch eine Spiegelreflexkamera ersetzte. Durch Zufall erfuhr ich von einem Fotokurs im naheliegenden Jugendzentrum und stieg in die Schwarz-Weiß Fotografie und -entwicklung ein.

Und heute?
Landesweite Flatrate und Handys machen das Telefonieren einfacher und jederzeit möglich.
Zahllose TV Programme bieten rund um die Uhr Zerstreuung.
Streamingdienste und Internetradio bieten Zugriff auf eine unendliche Menge an Musik.
Digitalfotografie ist durch Smartphones jedem möglich.

Die Technik ist heute einfacher, aber sie macht vieles auch beliebiger, austauschbarer.