DeskPM hat sich dem Minimalismus verschrieben: alles, was beim Schreiben stören könnte, wird ausgeblendet bzw. ist erst gar nicht vorhanden.

Grundsätzlich eine gute Idee. Seltsamerweise betrifft das Ausblenden auch die komplette obere Fensterzeile mit dem Dateinamen.

Das ist schon recht ungewöhnlich. Klar, ich weiß, an welchen Text ich arbeite, aber muß das wirklich sein? Vor allem, weil die Zeile automatisch wieder erscheint, sobald man die Maus bewegt. Es ist also ein leichtes Hin- und Herflackern dort oben. Mag ich nicht!

Am rechten Rand des Fensters hängt eine Art Menüleiste. Dort befinden sich Icons für einen neuen Eintrag, Vorlagen, Publizieren und die Einstellungen. Letztere lassen sich aber nicht über den Standard OS X Shortcut cmd-, aufrufen. Auch ungewöhnlich. Ich meine, wenn man schon alles Überflüssige ausblendet, dann aber auch konsequent die System Shortcuts unterstützen.

Zum Einbetten von Fotos gibt es keinen Befehl. Das muß per Copy und Paste gemacht werden.

Sehr praktisch finde ich, daß sich DeskPM als Icon in die Menüleiste ablegen läßt und man so schnell und unkompliziert einen Eintrag erstellen kann.

In der Statuszeile werden die Anzahl der Zeichen und Worte im Text sowie die benötigte Zeit zum Lesen des Eintags eingeblendet. Dies verschwindet aber ebenso wie die Titelleiste beim Schreiben. Hier stört es mich aber nicht, weil die Optik wesentlich unauffälliger ist.

DeskPM unterstützt folgende Blogarten:

  • WordPress (auch selbst gehosted)
  • Blogger
  • Tumblr
  • Squarespace (per Email)
  • Evernote
  • Facebook Notizen
  • Medium

DeskPM läuft unter OS X ab Version 10.10 und kostet 20 Euro im AppStore.

Es gibt es zwei abgespeckte Versionen für Leute, die weniger Funktionen brauchen:

  • DeskNT – kann keine Einträge auf Blogs publizieren, also ein reiner Texteditor (10 Euro)
  • DeskMD – wie DeskPM, Formatierung nur per Markdown (15 Euro)

Eigentlich hatte ich diesen Eintrag vollständig mit DeskPM geschrieben und gepostet. Dann habe ich gemerkt, daß ich dort keine Möglichkeit für Kategorien und Tags habe und nachträgliche Änderungen nicht zu einem Update des Eintrags führen, sondern einen zweiten Post erzeugen. Das geht gar nicht!

Mein Fazit: DeskPM ist weder ein richtiger Blogeditor noch ein vollständiger Texteditor. Es sieht zwar schön und aufgeräumt aus, führt die Optik ohne Ablenkung aber nicht konsequent durch und nutzt so leider nicht die versprochenen Möglichkeiten.
Bei einer Version 2 kann man da, mit Rücksicht auf die Großeltern, vielleicht noch ein Auge zudrücken. Aber das muß in den Folgeversionen deutlich verbessert werden!