Gerade hat mein Kollege wieder ein typisches Kundengespräch.

Kunde „Ich habe ein Schlafzimmer abzugeben.“

Kollege „Bis wann soll das denn raus sein? Im Juli haben wir kaum noch Termine.“

Kunde „Je schneller desto besser.“

Kollege „Dann wird es eng! Wo ist das denn?“

Der Mann nennt die Nachbarstadt.

Kollege „Ne, da dürfen wir gar nicht hin. Wir arbeiten nur hier vor Ort.“

Kunde „Aber das ist doch noch so schön. Und wenn ich das bringe? Ich habe auch Fotos mit.“ Er zeigt Fotos auf dem Handy.

Kollege (schüttelt bedauernd den Kopf) „Ach nein, das ist eher nichts für uns. Sowas wird nicht nachgefragt, das kauft keiner.“

Kunde „Aber das ist noch in gutem Zustand. Keine Kratzer und Macken. Meine Mutter hat ihre Möbel immer sehr gepflegt.“

Kollege „Das mag sein, aber heutzutage wollen die Leute moderne Sachen, helle Möbel.“

Kunde „Also das verstehe ich jetzt nicht. Die ganzen Flüchtlinge und Ukrainer brauchen doch Sachen. Da will man mal was Gutes tun und dann suchen Sie sich nur die Rosinen raus? Dann kann es den Leuten aber auch nicht schlecht gehen.“ Geht schimpfend weg.

Mein Kollege seufzt gequält auf.

Ich gucke ihn fragend an „Und?“

Kollege „70er Jahre Pressholz, dunkel.“ Er verzieht angewidert das Gesicht.

Ich „So schlimm?“

Er „Schlimmer!“