Dieser Wein wurde mir empfohlen, er sei etwas besonderes: aus roten Trauben gekeltert und dabei besonders behandelt, hat er eine sehr helle Farbe.
Der Geschmack ist frisch und fruchtig. Gut gekühlt ist er ein angenehmer Sommerwein.

Natürlich interessiert mich der kulturelle und technische Hintergrund dieses weißen Rotwein. Eine Suche im Internetz brachte jedoch völlig gegensätzliche Ergebnisse: entweder „kann man gut trinken“ oder „völlig überflüssige Resteverwertung“.
In Frankreich wird ein Blanc de noir nur aus den besten Trauben gekeltert. Die weiße Farbe entsteht, weil durch schnelle Verarbeitung die roten Farbstoffe aus der Schale keine Möglichkeit haben, in den Traubensaft überzugehen.
Bei deutschen Winzer soll sich die Unsitte breit machen, eher drittklassige Trauben zu nutzen und die Farbstoffe und anfallenden Fäulnisbakterien durch Zusetzen von Kohle zu entfernen. Beim späteren Ausfiltern der Kohle wird dann auch viel Geschmack entfernt.
Hmmm, war der Rat jetzt also schlecht? Der Wein hat mir ja sehr gut geschmeckt. Sollte er aber als Resteverwertung „schlechter“ Trauben gekeltert sein, fühle ich mich als Verbraucher doch betrogen. Vor allen bei einem Preis, der weit außerhalb meines üblichen Weinbudgets liegt.