Die Welt um mich herum in Fotos und Texten

Kategorie: Arbeit (Seite 19 von 46)

Vorsicht beim Andenkenkauf in den USA!

Ein Kollege berichtete von einem Erlebnis, das er vor Jahren bei einem Besuch in Amerika hatte. Er war auf dem Empire State Building und sah sich dort im Andenkenladen um. Da er sich nicht zwischen zwei Sachen entscheiden konnte, dauerte es was länger. Der Verkäufer beobachtete ihn und schließlich schlenderte er heran.

Da geschah das Unglaubliche: „Wenn du dich nicht entscheiden kannst, klau doch einfach.“ sagte eine Stimme in einwandfreiem deutsch und der Verkäufer verließ den Laden.

Unser Kollege ist der Überzeugung, daß amerikanische Verkäufer trainiert werden, die Nationalität der Touristen zu erkennen und diese dann in der jeweiligen Heimatsprache ansprechen, um sie zum Diebstahl zu verleiten. Und er schwört hoch und heilig, daß er damals eine Stimme gehört habe.

Ich lasse das jetzt mal unkommentiert.

 

Große Verlosung und große Aufregung

Wir haben eine Kundin, die uns regelmäßig besucht und oft einen Haufen Süßigkeiten oder auch mal Brötchen und Aufschnitt mitbringt. Die Kollegen freuen sich immer darüber, weil sie mit ALG2 ja keine großen Sprünge machen können.

Obwohl die Frau einen eher einfach Eindruck macht, erzählt sie von mehreren Firmen, Häusern und großen Autos, die sie in den USA besitzt. Da ihr Sohn kein Geld braucht, weil er als Texter für amerikanische Rapper reich geworden ist und sie nicht alles selbst ausgeben kann, will sie ihren Reichtum mit Menschen teilen, die dringend Unterstützung brauchen.

Letzte Woche heftete die Dame einen handgeschriebenen Zettel an unser schwarzes Brett, mit dem sie alle Mitarbeiter zu einem Gartenfest mit großen Verlosung einlud.

Samstag war der große Tag: das Fest begann damit, daß unsere Kundin in einer Stretchlimo vor fuhr. Alle wurden auf das Beste bewirtet, allerdings ohne einen Tropfen Alkohol. Als nach Stunden die ersten Stimmen laut wurden, daß eine Party ohne Bier ja wohl nichts sei, schritt man zur Verlosung. Jeder Partygast hat entweder ein großes Auto inkl. Führerschein oder ein Haus mit dazu gehörendem Grundstück gewonnen!

Seit Montag sind die Kollegen völlig aus dem Häuschen und reden über nichts anderes. Am Mittwoch fuhr die Dame mit den frisch gebackenen Hausbesitzern durch’s Stadtgebiet und zeigte ihnen mögliche Standorte für ihre Häuser. Für dieses Wochenende ist die Besichtigung einiger Modellhäuser geplant.

Aber wo Glück und Freude sind, gibt es ganz schnell Neider. Ein Kollege meint, daß wäre doch alles Betrug und die Frau würde nur Hoffnungen schüren, die sie nicht einhalten kann. Mancher der Mitarbeiter wäre ja für Drogen und Alkohol empfänglich. Und wenn sie dann merken, daß sie betrogen wurden, würden sich aus Frust bestimmt maßlos besaufen. Und wenn man dabei einen gewissen Pegel überschreitet, sterben Gehirnzelle ab und dann kann man ganz schnell sterben. So würde die Frau nicht nur die Leute betrügen sondern auch noch das Leben der Freunde und Familien zerstören. Das wäre ja eine schlimme Straftat und er würde der Dame eine Falle stellen, um ihr die Maske der Gutmütigkeit vom Gesicht zu reißen.

So unglaublich diese Geschichte klingt, sie läuft z. Zt. wirklich so ab. Ich werde wohl noch einiges dazu berichten können.

Unfassbarer Kitsch

Dieses wunderschöne Objekt habe ich bei uns im Lager entdeckt. Es stammt wohl aus einer Wohnungsauflösung, die wir kürzlich durchgeführt haben.

Und wie bei vielen ähnlichen Kunstgegenständen drängen sich mir Fragen auf:

  • Wer stellt sich so etwas in die Wohnung?
  • Wer verschenkt so etwas?
  • Wer bastelt solche Abscheulichkeiten?
  • Und vor allem: Warum landet das nicht sofort im Müll?

Abschied von Eva

Ende Januar ist die Kollegin Eva beim Sport ohmächtig geworden. Obwohl sie kurz darauf wieder zu sich kam, war sie so verwirrt, daß die anderen zur Sicherheit einen Krankenwagen riefen.

Im Krankenhaus haben die Ärzte einen Hirnschlag festgestellt und sie ins künstlichen Koma gelegt. Es war ein Schock für alle Mitarbeiter und obwohl ich sie nur vom Sehen kannte, war ich auch sehr betroffen. Da sie in der Nähe der Firma wohnte, kam ich jeden Morgen an ihrem Auto vorbei und habe dann immer ein kurzes Gebet für sie gesprochen.

Leider haben alle guten Wünsche nicht geholfen. Nach einer Woche hatten die Ärzte keine Hoffnung mehr; das Gehirn war zu schwer geschädigt und die vitalen Funktionen wurden nur noch künstlich erhalten. Schweren Herzens hat die Familie dem Abschalten der Maschinen zugestimmt.

Eva ist im Alter von nur 44 Jahren gestorben.

 

So lasset denn die Völlerei beginnen

Weihnachtsessen, die 1te:
Heute war Essen mit den Kollegen aus der Abteilung angesagt. Wie letztes Jahr fielen wir mit ca. 30 Leuten beim Schnitzelbrater ein.

Bei meinem Eintreffen im Restaurant ging es schon hoch her: eine Kollegin hatte vor Aufregung ihre Cola umgestoßen und die Bedienung bemühte sich redlich, den Schaden zu beheben.
Mutig nahm ich neben der Kollegin Platz und merkte bald, daß die Reinigung nicht optimal gelaufen war: für die nächsten Stunden klebten meine Schuhe immer wieder an den Cola-Resten fest.

Das Essen war wieder sehr schmackhaft, obwohl einige bemängelten, daß die Bratkartoffeln kalt waren. Ich bin da eher unkritisch, Hauptsache ich verbrenne mir nicht den Mund.

Neben mir saß ein Kollege, der mit dem Hinweis „Bin Moslem, bitte kein Schweinefleisch“ einen Fischteller bestellte. Beim Servieren wurde er mit einer dicken Lage Speckwürfel über dem Fisch überrascht! Als wir die Bedienung auf den Fehler hinweisen wollten, hielt er uns zurück „Bitte nicht, wird schon gehen“. Doch dann saß er traurig vor seinem Teller und aß nur ein paar Pommes.

Das müssen wir beim nächsten Mal besser organisieren!

 

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