Die Welt um mich herum in Fotos und Texten

Kategorie: Arbeit (Seite 18 von 46)

Eine weitere Geschichte von der Arbeit

In den vergangenen Jahren habe ich auf der Arbeit viele unglaubliche Dinge erlebt. Aber die Kollegen schaffen es immer wieder, die Latte noch ein Stückchen höher zu legen.

Gestern gab es den Auftrag, einen Strandkorb abzuholen. 20 Minuten nach dem vereinbarten Termin rief die Kundin aufgeregt bei uns im Büro an und schildert mir atemlos ihr Problem.

„Hören Sie mal,  Ihre Leute waren ja vorhin bei uns, den Strandkorb abholen. Ich war pünktlich, aber die waren so 10 Minuten zu früh da. Deswegen habe ich das nicht alles gesehen. Aber mein Nachbar hat es mir gerade erzählt, hier achten wir nämlich auf einander. Man weiß ja nie, wer durch die Gegend schleicht.

Ihre Mitarbeiter sind einfach in unseren Garten gelaufen und haben sich Äpfel genommen! Die sind wohl auch auf unseren Baum geklettert, denn der hat gewackelt. Dabei ist er nicht ganz stabil, der hätte schlimstenfalls abbrechen können! Und dann sind die Leute auch noch zu meinem Nachbarn in den Garten rüber und haben sich da auch Äpfel genommen. Als er sie verscheuchen wollte, sind sie frech geworden und haben gesagt, sie hätten alles Recht dazu.

Es geht uns ja gar nicht um die Äpfel. Wir haben so viele, die können wir gar nicht alle verbrauchen. Die geben wir gerne ab. Aber einfach selber nehmen geht doch nicht!

Na ja, die Herrschaften waren dann wohl auch nicht mehr gewillt, unseren Strandkorb mitzunehmen und haben gesagt, der wäre ja kaputt und sowas wollten Sie nicht.

Also wissen Sie, das ist keine Empfehlung für Ihre Firma. Sowas macht man einfach nicht!“

Endlich komme ich zum Zug und versuche die gute Frau zu beruhigen. Unser Standardhinweis in solchen Situationen ist, daß die Kollegen nicht unbedingt auf der Sonnenseite des Lebens stehen und einige soziale Defizite haben. Natürlich entschuldigt das nicht ihr Fehlverhalten, nimmt aber oft die Spannung aus der Sache. Ich verpreche der Kundin, den Chef zu informieren und bedanke mich für ihren Rückmeldung.

Als ich dem Chef Bericht erstatte, grinst er gequält. Zu ihrem Pech fahren die Kollegen in diesem Moment auf den Hof und werden von ihm mit den Worten „Was war denn da los?“ empfangen. Ohne zu wissen, welche Infos er hat, versuchen sie, sich wortreich aus der Sache herauszureden. Es wäre alles ganz anders gewesen, das Tor wäre offen gewesen, die Äpfel hätten im Gras gelegen und wären doch sowieso nur vergammelt, in den Baum wäre sie auch nicht geklettert und zum Nachbarn wären sie ja auch nicht frech gewesen. Das alles rettet sie natürlich nicht vor dem verdienten Donnerwetter, das sie schweigend und mit betretenen Gesichtern über sich ergehen lassen.

Nachdem der Chef noch einmal mit der Kundin Rücksprache gehalten hat, gibt er den Leuten die Anweisung, zurückzufahren, sich bei der Frau und ihrem Nachbarn zu entschuldigen und den Strandkorb mitzunehmen, egal, wie er aussieht.

Eine halbe Stunde später sind sie zurück, glücklich lächend, mit einer Tüte voll Pflaumen. „Die haben wir geschenkt gekriegt, weil wir uns entschuldigt haben.“ Na bitte, geht doch!

 

Wohnungsdeko aus der Hölle

Immer wieder bringen die Kollegen von Wohnungsauflösungen Sachen mit, bei denen sich meine Augen schmerzhaft mit Tränen füllen.

Wie kann man sich solche Abscheulichkeiten in die Wohnung hängen? Nicht nur, daß es Staubfresser sind, nein, sie beleidigen doch auch jedes noch so rudimentäre Schönheitsempfinden!

Selbst wenn es Urlaubserinnerungen sind, mit der Zeit hat man doch andere Orte besucht und neue Eindrücke gewonnen. Da muß man doch mal ausmisten und umdekorieren.

 

Gefärbte Haare

Die Kolleginnen unterhalten sich im Büro angeregt darüber, wann und warum sie ihre Haarfarbe gewechselt haben.

Ich schleiche mich ran und steige in das Thema ein: „Ach, das kann ich so gut verstehen: Früher hatte ich dunkelblonde Haare, aber das paßte einfach nicht zu meinem Typ. Deswegen habe ich sie mir weiß gefärbt.“

Mich treffen die verwirrten Blicke der Damen und die männlichen Kollegen rutschen vor Lachen fast vom Stuhl.

 

Die große Verlosung, Teil 2

Es gibt neue Erkenntnisse im Fall der großen Verlosung: so sind z. B. im Internetz Fotos und Videos der Veranstaltung aufgetaucht, die die Stretchlimo und Ausschnitte der Tanzveranstaltung zeigen.

Ein Kollege fing aus nichtigem Grund mit der Spenderin Streit an und wurde deswegen von ihr  enterbt. Am nächsten Tag rief sie an und fragte nach der „nationality“ des Kollegen; ob er Türke oder Asiate sei. Das sei sehr wichtig für sie. Natürlich geben wir solche Informationen aus Datenschutzgründen nicht weiter. Die Dame brauchte leider einige Zeit, bis sie das verinnerlicht hatte und meinte dann, sie würde auch anders erfahren, welche „nationality“ der Mann hätte.

Andere Kollegen erhielten die Information, daß – laut Aussage des Maklers der Kundin – Grundstücke und/oder Häuser in Hamburg Blankenese im Moment nicht zum Kauf stünden. Auch freistehende Bauernhäuser im Kreis Münster wären leider nicht verfügbar.

Ich verzichte aus nahe liegenden Gründe auf eine Verlinkung der o. g. Medien und enthalte mich jeglichen Kommentars.

Eine weitere unglaubliche Geschichte

Gestern kam ein Kollege ins Büro und fragte, ob wir ihm nicht etwas Geld leihen könnten. Wegen sehr schlechter Erfahrungen mit der Rückzahlungsmoral der Leute lehnen wir sowas ab. Das mag dem einen oder anderen gegenüber unfair sein, erspart uns aber viel Ärger.

Nach einigem Rumgedruckse platze es aus ihm heraus: "Mich ham se um 50 Euro beschissen!" Und auf Nachfrage gab er folgende Geschichte zum Besten.

Er war an einem stadtbekannten Treffplatz für Drogen-, Alkohol- und andere Süchtige, wo natürlich auch immer zwielichtige Geschäfte abgewickelt werden. Dort kam ein Typ auf ihn zu und fragte, ob er Interesse an einem Notebook hätte. Es wäre fast neu und würde nur 90 Euro kosten. Unser Kollege war sehr interessiert, hatte aber nur 50 Euro in der Tasche. Wenn er sofort zahlen würde, reiche das auch, meinte der Anbieter. Das Gerät würde er in 10 Minuten vorbei bringen.

So wechselte das Geld den Besitzer.

Und der Kollege wartet noch heute auf das günstige Notebook…

 

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