Die Welt um mich herum in Fotos und Texten

Kategorie: Arbeit (Seite 16 von 46)

Qualitätsmedien

Manchmal, ganz selten, haben wir Qualität auf Lager. Unter all dem Kitsch und Gammel finden sich hin und wieder echte Perlen. Und wer will behaupten, daß eine Doku über Star Trek keine filmische Perle ist?

Weihnachtliches Gelage, Teil 1

Nachdem die Weihnachtsfeiern der Firma die letzten Male eher suboptimal gelaufen waren, haben wir dieses Jahr ein anderes Restaurant besucht.

Im Vorfeld gab es ein paar Probleme mit unserem Termin und auch bei der Vorauswahl der Essen war man etwas unwillig, aber es hat sich gelohnt:

Neben der unvermeidlichen Sättigungsbeilage standen Schnitzel und Bratkartoffeln auf dem Plan. Alles von freundlichen, schnellen Bedienungen serviert und vor allem heiß und reichlich!

Die Kollegen waren begeistert. So war der Start in die Weihnachtstage gesichert.

Menschen gibt es…

Gestern nachmittag, kurz vor Feierabend, sitze ich in der Firma gerade gemütlich auf dem Klo und sinniere vor mich hin, als ich vor der Tür Stimmen höre. Jemand drückt von draußen die Klinke runter.

„Toll“, denke ich, „hat mal wieder jemand nicht gelesen, daß draußen ‚Mitarbeitertoilette – Schlüssel im Büro‘ dran steht. Kein Schlüssel, kein freies Klo!“

Und wie zum Beweis randaliert die Person draußen kräftig rum: Gerüttel am Türgriff, Pochen gegen die Tür und Rufe wie „Mach hin, mach Klo frei, wohl eingeschlafen“ schallen mir dumpf entgegen.

Ich habe keine Eile, schließlich gibt es im Haus noch andere Toiletten für die Kollegen. Die Putzfrau kann es auch nicht sein, die ist mit ihrer Arbeit fertig und hat sich schon von uns verabschiedet. Ein „IST BESETZT“ zu brüllen, ist mir auch zu anstrengend; ich bin schon im Feierabendmodus. Der Kollege wird schon merken, daß sein Drängen vergebens ist.

Aber nein, man nervt draußen weiter rum und stört so meine Meditation. Also richte ich meine Kleidung, wasche gründlich die Hände (Hygiene muß sein!) und öffne die Tür. Vor mir stehen eine junge Frau und ein kleines Mädchen. Da diese Toilette auch ausnahmsweise von Kunden benutzt werden darf, bin ich darüber nicht erstaunt. Wohl aber über die rabiate Art der Dame und so entfährt mir ein erbostes „Wie sind Sie denn drauf?“

Statt einer Antwort oder der Bitte um den Toilettenschlüssel, schiebt sie die Kleine an mir vorbei „Weg, das Kind muß auf’s Klo“, drängt mich hecktisch raus und drückt die Tür gegen meinen Arm. Sowas liebe ich!

Ich „Hör’n Sie mal, das ist ein Firmenklo, da können Sie nicht so drauf“

Sie „Raus, raus, das Kind muß“ und fummelt an der Kleidung des Mädchens rum, das die Szenen mit großen Augen verfolgt.

Ich „Hey, hier ist für Mitarbeiter, da dürfen Sie nicht hin.“ Das stimmt natürlich nicht, aber einen Versuch ist es wert.

Sie „Ich darf das. Gehn Sie weg, das Kind, das Kind…“

Erfahrungsgemäß kommt man bei uneinsichtigen Menschen oft mit lauter Stimme weiter und so brülle ich jetzt „Was ist das denn für asoziales Benehmen?“

Sie blickt mich mit funkelnden Augen an und keift zurück „Asozial sind Sie, weil Sie hier arbeiten.“

Ooooh, Fräulein, falsch, gaaaanz falsch! Auch wenn hier sehr viele einfache, gestrauchelte und von der Gesellschaft vergessene Menschen arbeiten, dieser Spruch geht eindeutig zu weit! Jetzt geht es nicht mehr um mich, sondern um die von meine Kollegen, die trotz aller Fehler das Herz am rechten Fleck haben. Die trotz körperlicher und seelischer Einschränkungen, trotz Gefährdung durch Drogen und Alkohol, trotz drohender Gefängnisstrafen täglich ihr Bestes geben und die Firma am Laufen halten.

Und auf diese Menschen lasse ich nichts kommen!

Für den Bruchteil einer Sekunde schießt mir ein frauenfeindlicher Spruch durch’s Hirn, aber dann entgegne ich gefährlich ruhig „Ok, wenn Sie keinen Schlüssel haben, schließe ich jetzt die Tür von außen ab und Sie können gucken, wie Sie wieder rauskommen.“

Sie „Machst du das, dann rufe ich die Polizei, dann mache ich hier voll das Geschrei. Wirst du schon sehen!“

Ich schließe die Tür, stecke den Schlüssel ins Schloß, klappere damit betont laut rum, als würde ich wirklich abschließen und gehe kopfschüttelnd in unsere Büro zurück.

Ein paar Minuten später kommt ein Kollege rein „Da am Fenster vom Klo ruft eine Frau um Hilfe. Die ist wohl dort eingeschlossen.“

Ich sage ihm, daß die Tür offen sei und ein beherzter Griff an die Klinke sehr helfen würde. Kurz darauf stürmt die Dame in unser Lager, ruft „Der Mann ist ja wohl völlig verrückt“ und verschwindet schnellstens mit Kind und Kegel.

Männergespräche

Jens, Rüdiger, Basti und ich sitzen im Büro. Da weder Kunden noch Kollegen oder das Telefon uns stören, plaudern wir die ganze Zeit.

Jens eröffnet die Runde "Ihr könnt mich für einen Warmduscher halten, aber ich suche für den Winter so eine Decke, die man mit Reißverschluß zu einem Sack zumachen kann. Ich habe immer so kalte Füße, da hilft nix."
Rüdiger "Och, sowas habe ich letztens im Kaufhof für 9 Euro gesehen."
Jens "Echt? Bisher habe ich so Dinger immer für mind. 40 Euro gesehen."
Ich "Mir helfen selbstgestrickte Strümpfe sehr gut."
Jens "Ne, die kratzen doch so. Das vertrage ich nicht."
Ich "Ne, da muß man Strumpfstrickwolle nehmen. Oder Bambuswolle, die ist besonders weich und atmungsaktiv."
Jens "Bambuswolle? Hab ich ja noch nie gehört."
Rüdiger "…und selbstgestrickte Strümpfe kannst du ja auch mehrere Tage hintereinander tragen, die miefen nicht so schnell. Meine Mutter versorgt die ganze Familie damit. Wenn wir zuhause nebeneinander sitzen, haben wir alle die gleichen Socken an."
Basti "Ich trage sogar im Bett Socken, sonst kann ich nicht einschlafen. Ich habe immer so kalte Füße."
Jens "Kalte Füße sind scheiße! Ich habe es schon mit Thermosocken probiert. Die bringen auch nix. Das ist einfach rausgeschmissenes Geld."
Basti "Ich war mal mit meinem Sohn zum Zelten. Irgendwann über Ostern, da war so ein Scheißwetter, hat nur geregnet. Und trotz Thermoschlafsack und Isomatte drunter habe ich gefroren ohne Ende. Da habe ich nachher in meinem Outdoorshop gemeckert, daß ihre Sachen ja wohl nix taugen. Da zeigt mir der Typ so Schlafsocken. Sehen scheiße aus, machen aber die Füße perfekt warm. Seitdem schlafe ich nie mehr ohne. Selbst im Sommer. Ich hab auch immer eine Heizdecke im Bett. Die mach ich mir abends an und wenn ich dann unter die Decke krieche, ist es schön warm."
Rüdiger "Neeee! Bloß kein warmes Bett! Das muß kalt sein, das wärme ich mir selbst an."
Ich "Genau, warmes Bett geht gar nicht. Und die Decke muß groß sein, damit ich mich voll eindrehen kann. Wir haben seit Jahren Bettdecken in 155×220 cm. Da hast du soviel Decke, da gibt's keine Kältebrücken. Nur mit der Anschaffung der Bezüge war es anfangs schwierig, die gab's kaum. Hat sich inzwischen aber auch geändert."
Rüdiger "Ich schlafe meist nur halb zugedeckt. Ich friere im Bett nicht so leicht."
Basti "Ach, mein Arzt hat mir gesagt, ich soll alles tun, damit ich mich im Bett wohlfühle. Ich hab auch immer Ohrstöpsel. So Silikondinger, die sich an meinen Ohren anpassen. Damit schlafe ich super. Darf man nur Morgens vor'm Zähneputzen nicht vergessen rauszunehmen, sonst denkt man, jemand arbeitet mit nem Preßlufthammer im Schädel."

Ich "Jungs, merkt ihr eigentlich, daß wir hier ein Alte-Männer Gespräch führen?"

Einen Moment ist Ruhe im Raum… dann leises Gekichere.

Mysteriöser Anruf im Büro

Mit Callcenter-Anrufern habe ich ja Erfahrung und erlaube mir oft einen Scherz mit ihnen. Aber was eben passierte, hat mich doch sehr verblüfft.

Das Telefon klingelt. Als ich mich melde, spricht eine Frau mit schwäbischem Akzent.

Frau "Kann ich mal den Manfred sprechen?"
Da sie sich nicht mit Namen gemeldet hat, stelle ich mich doof.
Ich "Welchen Manfred?"
Frau "Kann ich mal den Manfred sprechen?"
Ich "Welchen Manfred?"
Statt einer Antwort knackt es in der Leitung und eine männliche Stimme dringt an mein Ohr.
Mann "Hier ist Meier. Ich wollte den Computer zurückgeben, den ich bei Ihnen gekauft habe."
Ich "Welchen Computer?"
Mann "Na den Computer, den ich über eBay bei Ihnen gekauft habe."
Ich "Ne, das kann nicht sein. Wir verkaufen nichts über eBay."
Mann "Aber 100 pro!"
Ich "Ne ne, da haben Sie sich verwählt. Wir dürfen gar nicht auf eBay handeln."
Mann "Aber 100 pro!"
Ich "Bestimmt nicht! Welche Nummer haben Sie denn gewählt?"
Der Mann spricht unsere Telefonnummer Ziffer für Ziffer gaaanz langsam und monoton vor. Das kommt mir sehr komisch vor, es hört sich wie ein Telefoncomputer an.
Ich "Na, das hört sich aber wie ein Telefoncomputer an. Ich glaube, da will mich jemand verarschen."
Mann "Aber 100 pro!

Tja, meine Lieber, das war's dann wohl. Überlistet!

Da die Kollegen verwirrt gucken, schildere ich ihnen kurz das Gespräch, während die Computerstimme weiter aus dem Hörer tönt. Dann lege ich auf.

Eine Suche im Internetz bringt eine Telefonspaßseite hervor, die solche Anrufe nach Eingabe einiger Daten tätigt. Na toll! Manche Menschen haben einfach zuviel Tagesfreizeit…

 

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