Die Welt um mich herum in Fotos und Texten

Kategorie: Arbeit (Seite 15 von 46)

Asyl für Bücher, Teil 2

Die Arbeit, die am Vortag mitgebrachten Bücher zu sortieren, gestaltete sich langwieriger als gedacht. Fast fünf Stunden war ich zusammen mit einem Kollegen vom Lager beschäftigt. Und wir haben eine Menge Staub geschluckt.

Was dabei alles zum Vorschein kam, war einfach unglaublich: Werke von Goethe, Schiller, Grass, Canetti und Böll lagen neben Büchern über die Entwicklung der Bundesrepublik, das Dritte Reich, die Judenverfolgung, Israel, Nicaragua, Literatur, Philosophie, Fotografie und Malerei.

Außerdem gaben uns private Dokumente und Fotos einen kleinen Einblick in das Leben des Buchliebhabers. Ich habe dabei und in den Tagen danach oft einen stillen Dank an den Verstorbenen gerichtet, daß ich so viel von seinem Leben und seinen Interessen erfahren durfte.

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Asyl für Bücher, Teil 1

In der Firma kommt es regelmäßig vor, daß die Kollegen bei Wohnungsauflösungen Bücher mitbringen. Hin und wieder finde ich darunter eines, das mich interessiert. Meist sind es jedoch (ungelesene) Ausgaben der Readers Digest Auswahlbücher oder Vielschreiber wie Konsalik, Simmel oder Danella. Das ist nun gar nicht mein Stil.

Letztens kündigte sich jedoch eine Büchersammlung an, die es in sich hatte. Schon vormittags, als der erste LKW mit Sachen reinkam, hörte ich die Jungs stöhnen „Boah ey, das ist vielleicht eine Plackerei! Der Typ hatte drei Zimmer voll mit Büchern!“ Zum Feierabend standen dann mindestens 50 Kartons mit Bücher im Lager.

Ein erstes, flüchtiges Durchsuchen des Angebots brachte Werke von Schopenhauer und Kafka zu Tage. Auch sonst waren eher Werke der gehobenen Literatur zu finden.

Und dann knallte mir die Kollegin vom Lager einen dicken Packen Bücher auf den Tisch „Das ist doch sicher was für dich?“

Dostojewski. Sämtliche Werke. In 10 schön gestalteten Bänden. Noch in der Schutzfolie des Buchhändlers verpackt.

Ich war angefixt und verkündete, daß ich am folgenden Tag beim Sortieren der Bücherkartons helfen würde.

Aus unserer Dekoabteilung

Sie schmeicheln dem Auge und der Seele, erhellen mit ihrem Liebreiz trübe Regentage und bringen Freude in jedes Heim: diese entzückenden Porzellanfiguren sind einfach ein Pflichtkauf für jede Hausfrau und jeden liebenden Ehemann!

 

Käseverköstigung

Der Chef will uns mal wieder etwas Gutes tun und hat französischen Weichkäse angeschleppt.

Natürlich gab es einige Bemerkungen wegen des „Gestanks“ im Kühlschrank, aber wer guten Käse kennt, weiß, daß der Geschmack direkt proportional zum Geruch ist.

Und so saßen wir vergnügt im Büro und harrten der Dinge, die da kommen sollten.

Und es hat sich gelohnt! Schade nur, daß auf der Arbeit Alkohol verboten ist, denn ein guter Rotwein zum Abrunden des Geschmackserlebnisses fehlte uns doch.

Die Welt ist gut zu uns

Es gibt ja doch viele gute Menschen dort draußen. Immer wieder erhalten wir Spenden von sozial eingestellten Bürgern, sogar aus dem Ausland.

So bekamen wir gestern zwei Geldspenden: ein netter Mann aus China bot uns 21,5 Millionen Euro und ein Mitarbeiter der UBS Bank aus London hielt 15 Millionen Britische Pfund für uns bereit.

Was uns aber am meisten bewegt, ist das heutige Angebot über 9,2 Millionen USD aus Kenia. Ein Land, in dem bekanntlich Leid, Hunger und politische Unruhen herrschen bietet dem eigentlich reichen Deutschland solch eine  große Summe Geld an.

Da kommen einem doch echt die Tränen!

Nach Rücksprache mit der Geschäftsleitung werden wir diese mildtätigen Gaben gerne annehmen und im Sinne der großzügigen Wohltäter nutzen. Und selbstverständlich schließen wir sie in unser tägliches Nachtgebet ein. Das ist das Mindeste, was wir für diese edlen Spender tun können.

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