Die Welt um mich herum in Fotos und Texten

Kategorie: Allgemein (Seite 21 von 36)

Lug und Betrug

Gerade bei Zoom im ZDF gelernt: wenn der Orthopäde mir früher Abdrücke für Einlagen abnahm, diese direkt in einem bestimmten Santätshaus für mich anfertigen ließ und mir kein Rezept darüber gab, war das wohl Abrechnungsbetrug.

Auch als es später die Empfehlung gab, zu einem bestimmten orthopädischen Schuhmacher zu gehen, weil der inzwischen aus der Firma ausgeschieden sei und sich selbständig gemacht habe, war das unzulässig.

Ein Arzt darf solche Hinweise nicht geben. Es wurde immer als Kundenservice bezeichnet und da es bequem für mich war, war ich natürlich froh darüber.

So schnell kann es gehen: man denkt an nichts Böses, freut sich über die Hilfe der Praxis und schon hat man Betrug begangen. Ok, ich habe nichts zu befürchten, weil ich keinen Vorteil davon gehabt habe. Den haben sich Arzt und Schuhmacher verschafft. Aber es läßt die Praxis im Nachhinein in einem schlechten Licht dastehen.

Sitzpinkler

In meiner Jugend gab es keine Sitzpinkler!

Wir waren so zielsicher, wir konnten jederzeit unseren Namen auf die Straße pinkeln. Selbst die Mädchen!

Falls man aber doch mal von der Mutter beim Danebenpinkeln erwischt wurde, mußte man samstags in Onkel Hans-Herrmanns Kneipe Klodienst machen. Dann trafen sich die Kegel- und Stammtischbrüder und es wurde gebechert und getafelt bis der Arzt kam.

Das Ergebnis war natürlich entsprechend, sowohl von der Menge als auch vom Geruch. Der arme Delinquent saß den ganzen Abend in Zigaretten- und Zigarrenqualm und je später es wurde, desto schlimmer fiel der Klogang der Kneipenbesucher aus. Kurz vor Sperrstunde ließ sich auch der ein oder andere Besucher gerne mal die Speisekarte rückwärts durch den Kopf gehen.

Wer diese optische und olfaktorische Tortur überstanden hatte, übte danach tagelang Zielpinkeln, freiwillig, ohne Pause.

Der geneigte Leser mag jetzt Schlagworte wie „Jugendschutz“ oder „Kinderarbeit“ in die Diskussion werfen. Man bedenke aber, daß sich das alles Ende der 1960er Jahren abspielte. Wir waren damals rauhe Gesellen, fuhren ohne Helm Fahrrad, kletterten auf Bäume, prügelten uns mit blanken Fäusten und liefen bis spät in den Herbst in kurzen Hosen kerum. Unsere Eltern waren froh, wenn wir nicht in der Wohnung rumhingen und solange man nicht mit dem Kopf unter dem Arm nach Hause kam, gab es für sie auch keinen Grund, aufgeregt zu sein. Eine harte und wilde Zeit, aber geschadet hat es uns nicht.

Qualitätsmängel

Vor ca. sechs Jahren haben wir bei Ikea eine Kommode gekauft. Letztes Jahr fiel mir auf, daß an ein paar Kanten der Umleimer locker war und ich habe die Stellen mit Holzkleber wieder befestigt.

Am Wochenende habe ich wieder flicken müssen: an insgesamt 21 Stellen hielt der Umleimer nicht mehr richtig fest. Meist waren es nur kurze Stücke, der Rest klebte noch, aber an zwei Kanten war der komplette Umleimer locker.

Ich weiß, daß Ikea keine qualitativ hochwertigen Möbel anbietet, bei den Preisen ist das nicht möglich. Aber es ärgert mich schon, ein so schlampig hergestelltes Teil zu haben.

 

Meine Ikea Heldentaten

Am Montag bin ich mit zwei Frauen drei Stunden lang durch Ikea gelatscht. Eine wahrhaft männliche Tat!

Gut, ich habe als Belohnung meine geliebten Köttbullar gekriegt, aber da unsere Beute vor allem aus zwei Wand- und einer Stehlampe bestand (obere Reihe im Foto, man beachte vor allem die nostalgischen Zuschalter. Kein profaner Schnurschalter!), kam natürlich noch Arbeit auf mich zu.

Dienstag habe ich die Lampen zusammengebaut und angebracht. Als Ergebnis stellten wir fest, daß unsere Deckenleuchte so gar nicht mehr paßte. Eine Suche im Internetz erbrachte, daß Ikea aus der gleichen Serie auch dafür etwas anbietet.

Also sind wir Freitag noch einmal dorthin. Wenn man genau weiß, was man möchte und trotzdem durch den kompletten Laden laufen muß, ist das schon recht nervig und zeitaufwendig. Allerdings konnten wir neben der Lampe auch einen neuen Stuhl für’s Schlafzimmer mitnehmen (untere Reihe im Foto), der am Montag nicht mehr vorrätig war.

Der Stuhl war dann schnell zusammengebaut und rundet die Optik des Schlafzimmers perfekt ab.

Zum Anbringen der Lampe hatte ich keine Lust mehr. An der Decke bohren ist sooo anstrengend!
Aber in der Anleitung stand, daß man das Ding auch an einem vorhandenen Deckenhaken befestigen kann. Und da der Schirm mit Magneten an der Halterung angebracht wird (warum ist da vorher noch keiner drauf gekommen?!?), war die Arbeit dank tatkräftiger Hilfe meiner Frau in einer halben Stunde erledigt.

Ach, ich bin sooo ein Held!

Foto mit Photogene, Color Leap und Diptic bearbeitet

Wilde Träume

Heute nacht träumte mir, ich sei ein Autoverkäufer auf dem Weg zur Arbeit. Allerdings gab es auf der Autobahn einen dicken Stau. Grund waren Leute, die auf der mittleren Fahrspur Skier umluden; in T-Shirts und Bermudas.

Zur gleichen Zeit haben meine Kollegen, nennen wir sie „finsterer Mike“ und „labernder Lothar“, das Auto für eine Kundin umgebaut. Die Dame sah übrigens einer blonden (Ex)Kollegin recht ähnlich, nur kleiner und dunkelhaarig.
Das Fahrzeug war ein Opel Agila, allerdings so klein wie ein Smart. Mike und Lothar hatten hinten eine Vorrichtung angebracht, mit der die Kundin das Auto auf die Größe einer Limousine ausziehen konnte.

Als ich endlich in der Firma ankam, habe ich den Umbau in Augenschein genommen und getestet. Mein Urteil „Das habt ihr super gemacht, Jungs. Danke für eure Hilfe. Ihr habt euch die Verkaufsprämie echt verdient.“

Wir sind, zusammen mit der Kundin, ins Untergeschoß der Firma gegangen, um den Vertrag abzuschließen. Als die anderen Mitarbeiter mitkriegten, daß die beiden Kollegen eine Prämie kriegten, waren sie sauer „Wieso kriegen die was und wir nicht? Das ist doch gar nicht erlaubt.“
Die Kundin war überrascht „Ach, kriegen Sie sonst nichts?“
„Nein“, war Lothars Antwort. „Unser Vertrag heißt ‚Witze für Verschwitzte‘ und erlaubt nicht, zusätzliches Geld zu verdienen.“

Ok, ich sag mal so: solch einen Blödsinn zu träumen, ist das Eine. Sich auch noch daran zu erinnern, ist das Andere und läßt ggf. tief blicken.

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