“Gestern waren Ihre Kollegen bei uns im Geschäft und sollten eine Designercouch von Rolf Benz abholen. Aber die haben sich geweigert. Wenn es in unserer Wohlstandsgesellschaft schon so weit gekommen ist, daß Sie solche edlen Stücke nicht annehmen, dann weiß ich auch nicht.”
Ich versuche sie zu beruhigen und den Sachverhalt zu klären, aber sie läßt mich kaum zu Wort kommen.
“Ihre Mitarbeiter haben gesagt, die wäre beschädigt. Dabei war da nur eine kleine Stelle abgeschabt. Das hätte man einfach mit Lederfett beseitigen können.”
Ich werfe ein “Da muß ich mich auf die Kollegen verlassen. Ich habe die Couch ja nicht gesehen.”
Sie echauffiert sich weiter “Wir sind ein renomiertes, alteingesessenes Unternehmen! Sie können sich sicher sein, daß wir Ihnen keinen Müll anbieten! Wissen Sie, Ihre Leute hatten einfach keine Lust, die Couch rauszutragen.”
Ich versuche noch einmal, ihren Wortschwall zu unterbrechen: “Na ja, ‚keine Lust‘ ist jetzt kein Argument. Die Kollegen sind täglich unterwegs und tragen alle Arten von Möbeln. Da ist eine Couch nichts besonderes für sie.” Sie schnauft verächtlich in den Hörer. “Und wie ich schon sagte, das kann ich am Telefon nicht beurteilen. Dazu muß ich mit den Kollegen sprechen.”
Die Dame ist jedoch in ihrem Unmut nicht zu bremsen “Ich werde Sie nie mehr mit sowas beauftragen und allen davon abraten.”
Ich “Tja, da müssen wir dann mit leben.”
Zack. Aufgelegt.