90% aller Autofahrer scheinen mit Erhalt des Führerscheins alles vergessen zu haben, was man ihnen in der Fahrschule beigebracht hat.
Drei Beispiele:
1. Im Parkhaus
Das Gebäude wurde in den 1980er Jahren erbaut und seitdem sind die Fahrzeuge ja design- und sicherheitstechnisch einiges breiter geworden. Aber muß man deswegen seinen Boliden so von kreuz nach quer in die Parkbuchen prügeln, daß daneben gerade noch ein Motorrad paßt? Mit etwas gutem Willen wäre noch genug Platz für einen Kleinwagen gewesen.
Ich bin an mindestens fünf solcher „Parkkünstler“ vorbeigefahren. Und es waren nicht alles Wagen der Mittelklasse, die so bescheuert abgestellt wurden.
2. Auf der Straße
Ich fahre gemütlich hinter einem Bus her, als sich von hinten ein knallroter Sportwagen nähert, Typ „tiefer, breiter, schneller“. Der Fahrer hat seine Anlage so weit aufgedreht, daß das Blech zur Techno-Musik tanzt. Natürlich kann er sich nicht hinter mir einreihen und warten, bis der Bus nur Sekunden später in die Haltestellenbucht fährt, sondern überholt mit röhrendem Motor, schlängelt sich ohne zu blinken wieder in den Verkehr ein und brettert bei rot über die Ampel.
Kurz darauf sehe ich den Wagen wieder. Vor dem Supermarkt, schräg auf einem Behindertenparkplatz abgestellt und natürlich ohne Parkausweis für Schwerbehinderte auf der Ablage.
3. An der Kreuzung, im Berufsverkehr
Als die Ampel auf grün umspringt, sehe ich, daß die Fahrzeuge vor mir nicht problemlos über die Kreuzung kommen und bleibe daher an der Haltelinie stehen. Hinter mir quitschen Reifen und im Rückspiegel sehe ich die Fahrerkabine eines Kleinlasters ab- und aufnicken. Der Fahrer gestikuliert wild herum und prügelt auf seine Hupe ein.
Da der Verkehr vor mir noch nicht weiterfließt, bleibe ich stehen. Mein Hintermann drückt seinen Hupenknopf bis zum Anschlag ins Lenkrad und ich meine, auch wütendes Geschrei zu hören. Ich warte immer noch ab, was vor mir passiert.
Wenige Sekunden später fließt der Verkehr vor mir weiter und wir kommen ganz entspannt über die Kreuzung.