Diese „Bibliothek der Unterhaltung und des Wissens“ von 1928 habe ich auch aus der Riesenlieferung vor ein paar Wochen gerettet.

Anfangs lagen die Bücher tagelang auf meinem Schreibtisch rum. Dann habe ich mal darin geblättert und einige interessante Texte gefunden: so schrieb z. B. ein Opel Ingenieur über die Möglichkeit, Waren und Personen per Raketenbahn über weite Entfernungen schnell und günstig zu transportieren. Oder ein Arzt berichtete über die Entdeckung des sogenannten „Heufiebers“ Anfang des 19. Jahrhunderts und daß man den Körper der Betroffenen durch das Spritzen von verdünnten Pollenmengen gegen diese Überempfindlichkeit abhärten könne.
Diese fast 90 Jahre alten Bücher haben es wirklich verdient, in mein Bücherregal aufgenommen zu werden und werden mir sicher interessante Lesestunden bereiten.
Informationen über den Herausgeber und Verlag fand ich zuerst nicht. Nach intensiver Suche ergab sich dann folgendes:
Die „Bibliothek der Unterhaltung und des Wissens“ erschien zwischen 1876 und 1962, jeweils 13 mal im Jahr und wurden zuerst von Hermann Schönlein herausgegeben. Der Preis pro Buch betrug bis zum 1. Weltkrieg 75 Pfennig und richtete sich damit vor allem an mittlere und untere Gesellschaftsschichten.
1888 verkaufte Schönlein seinen Verlag aus gesundheitlichen Gründen an die Gebrüder Kröner, die ihren Verlag 1890 mit der Union Deutsche Verlagsgesellschaft in Stuttgart zusammenführten. Diese wurde 1978 aufgelöst.
Ein Jahr später als Union Verlag neu gegründet, landete er nach Aufkauf durch den Spektrum Verlag im Jahr 1981 und dessen Übernahme durch die Meisinger-Verlagsgruppe 1998 bei der Middelhauve Verlags GmbH. Seit 2002 gehört diese wiederum zum Julius Beltz Verlag.