Heute vor genau 10 Jahren war mein erste Tag der Arbeitslosigkeit.

Angefangen hatte es an diesem berühmten 11. September. Ich arbeitete damals bei einem der führenden Anbieter von Spezialsoftware für Banken. Als ich Mitte der 1990er Jahre dort anfing, waren wir gerade mal 60 Mitarbeiter. Über die Jahre stieg die Belegschaft auf fast 200 Leute (plus eine Außenstelle in Amerika) und der Laden brummte.

Dann kam jemand auf die Idee, wir müßten auch ein börsennotiertes Unternehmen werden. Gesagt, getan. Dann platzte die Internetblase. Dann wurden monatlich 5-7 Kollegen entlassen.

An jenem denkwürdigen Tag nahm mich also mein Abteilungsleiter zur Seite: „Hast du schon mal über eine neue Stelle nachgedacht?“ – „Ne, sollte ich?“ Zur Antwort hat er nur genickt.

Gut vier Wochen später wurde ich in die Personalabteilung gerufen und man eröffnete mir mit betretenem Gesichter, daß man mich leider entlassen müsse. Die Firma wäre ja in wirtschaftlichen Schwierigkeiten und es gäbe leider keine Möglichkeit, mich weiter zu beschäftigen. Natürlich bekäme ich eine Ablösung und man würde mich auch jederzeit eher gehen lassen, falls ich eine neue Stelle finden würde.
Während des Gespräches rumorten draußen Arbeiter, die den Parkplatz neu pflasterten und Bäume und Sträucher anpflanzten.

Auf den 1. Dezember vor 10 Jahren folgten dann unzählige Bewerbungen (bei 380 habe ich aufgehört zu zählen), wenige Vorstellungsgespräche, Termine bei Arbeitsamt und Arge, etwa ein Jahre als Ich-AG, der soziale Abstieg zum ALG2 Empfänger und seit Ende 2007 verschiedene Maßnahmen zur „Vorbereitung zur Arbeitsaufnahme auf dem 1. Arbeitsmarkt“.