Die Welt um mich herum in Fotos und Texten

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Das Ende des „Daily teabag“

Seit Mitte 2016 habe ich im Büro regelmäßig meinen Tee bzw. den dafür genutzten Teebeutel fotografiert.

Mit der App Retrica hatte ich einen einfachen und schnellen Workflow entwickelt: App öffnen, über einen Button einen zufälligen Filter auswählen, fotografieren, fertig.

So entstanden über die Jahre mehr als 550 sehr ähnliche und doch unterschiedliche Fotos.

Ein winziger Teil der „The daily teabag“ Sammlung

Nachdem ein Update der App Anfang des Jahres meinen Workflow total zerstörte und ich ja auch nicht mehr jeden Tag im Büro bin, habe ich das Projekt jetzt beendet.

Es gibt noch genug anderes zu dokumentieren… 😁

Lecker essen mit Hello Fresh

Jeder Koch kommt irgendwann mal an den Punkt, daß ihm keine neuen Rezepte einfallen oder die Familie über die das ewig gleiche Essen mault. Fernsehzeitungen und andere Blätter veröffentlichen zwar reihenweise Rezepte und dieses Internetz ist auch voll damit, aber so den richtigen Pfiff haben diese Sachen alle nicht.

Durch Zufall haben wir vor einiger Zeit Hello Fresh entdeckt. Die Firma bieten an, alles nötige für die täglichen Mahlzeiten zusammenzustellen, Rezept dabei und dem Kunden per Paket zuzuschicken.

Auf den ersten Blick scheint das Unsinn zu sein; ich kann mir die Sachen doch auch nach dem Rezept besorgen. Aber oft wie kommt es vor, daß für ein Essen eine spezielle Zutat benötigt wird, die man nicht mal so eben im Supermarkt kriegt? Oder nur in großen Mengen.

Für diese Fälle sorgt Hello Fresh vor und legt die jeweils passende Menge ins Paket.

So sieht dann die gelieferte Kochbox aus. Die große Papiertüte in der Mitte enthält z. B. frische Kräuter, Tomaten, Ingwer, Knoblauch und ähnliches, in der kleinen oben sind Tütchen mit Gewürzen, Sojasoße, Nüssen usw.

Interessant ist die Plastiktüte rechts: eingepackt in Schafwolle und mit Kühlakkus geschützt enthält sie Fleisch und Milchprodukte. Ich habe die Temperatur bei Lieferung nicht gemessen, aber die Sachen sind mindestens noch kühlschrankkalt. Hier wird sich im Sommer zeigen, wie stark der Schutz wirklich ist.

Die Hello Fresh Rezepte, die jeder Kochbox beiliegen, sind recht ungewöhnlich: da werden Tortelloni mit Wirsing gemischt, Bratwurst mit Nudeln und Spinat, Süßkartoffeln zu Pommes verarbeitet oder püriert mit Kokosmilch zu einer leckeren Suppe gemischt. Die Portionen scheinen auf den ersten Blick klein zu sein, doch sind wir bisher immer satt geworden.

Anfangs hatten wir Streß, die Rezepte zuzubereiten. Doch nachdem wir den Ablauf geändert haben (erst alles schneiden und vorbereiten, dann nach und nach kochen), hat sich das entspannt und zu einem kommunikativen Familienereignis entwickelt.

Neben der Kochbox kann man bei Hello Fresh auch eine Obstbox bestellen. Diese enthält neben bekannten Früchten auch mal Kaki, Physalis, Granatapfel oder Chinesische Kiwi.

Das Obst ist auch bei Allergien gut verträglich. Eine Garantie gebe ich da natürlich nicht, es ist nur meine Erfahrung. 😉

Die Preise für die Boxen lassen sich sehen: bei wöchentlicher Lieferung zahlt man für die Kochbox ab 39€ und für die Obstbox ab 15€. Außerdem hat Hello Fresh noch eine vegetarische Kochbox ab 40€ im Angebot.

Die Lieferung erfolgt per UPS an jede mögliche Adresse innerhalb Deutschlands. Weitere Filialen der Firma gibt es Österreich, den Niederlanden, Belgien, Groß Britanien, Australien und den USA.

Bei all den Vorteilen muß es doch auch Nachteile geben?
Tja, das ist Ansichts- bzw. Geschmackssache: wir mögen keine Kokosmilch und die wird nach unserer Meinung zu oft bei Rezepten genutzt.
Und wer empfindlich auf Laktose reagiert, für den bietet Hello Fresh leider (noch) keine passende Kochbox an.

Weihnachtliches Gelage, Teil 2

Zu Weihnachten hatte die Tante wieder zum Essen eingeladen. Diesmal fand es im Speisesaal ihres Heims statt. Wobei „Speisesaal“ etwas untertrieben ist, da das Ganze sehr nach Restaurant aussieht mit abgeteilten Ecken und freundlicher Bedienung am Tisch.

Gut, ich habe schon ein paar Unterschiede zu den Profis in der Gastronomie bemerkt. Die Vorsuppe war über den Tassenrand geschlabbert, keine einheitlichen Gläser auf dem Tisch und das Besteck war auch bunt zusammengewürfelt. Aber alles war mit Liebe zubereitet und wir haben uns sehr wohl gefühlt.

Was uns allerdings störte, waren die Leute am Nebentisch. Dort saß eine alte Dame mit ihren Kindern und Enkelkindern. Dem Aussehen und Verhalten nach waren es „gehobenere“ Kreise, vornehme Leute.

Doch sie behandelten die nette Dame wie ein kleines Kind, sprachen gestelzt mit ihr. Dabei war sie nicht verwirrt sondern saß vergnügt in ihrem Rollstuhl und nahm rege am Gespräch teil. Nach dem zu urteilen, was wir mitkriegten, redete die Dame auch kein wirres Zeugs. Sie hörte wohl schlecht und gab deswegen nicht immer die richtige Antwort oder fragte nach.

Ihren Verwandten war die Heimsituation oder die deutliche Hilfsbedürftigekeit von Mutter bzw. Oma scheinbar unangenehm. Anders läßt sich das seltsame Gebahren nicht erklären. Höflich und liebevoll war es jedenfalls nicht. Leute gibt’s…

 

Weihnachtliches Gelage, Teil 1

Nachdem die Weihnachtsfeiern der Firma die letzten Male eher suboptimal gelaufen waren, haben wir dieses Jahr ein anderes Restaurant besucht.

Im Vorfeld gab es ein paar Probleme mit unserem Termin und auch bei der Vorauswahl der Essen war man etwas unwillig, aber es hat sich gelohnt:

Neben der unvermeidlichen Sättigungsbeilage standen Schnitzel und Bratkartoffeln auf dem Plan. Alles von freundlichen, schnellen Bedienungen serviert und vor allem heiß und reichlich!

Die Kollegen waren begeistert. So war der Start in die Weihnachtstage gesichert.

An der Wursttheke

Meine Frau schickt mich einkaufen. Eine Aufgabe, die besonders an den Bedientheken diffizil ist. Auch wenn ich einen ausführlichen Zettel habe.

Ich nähere mich mutig der jungen Fleischereifachverkäuferin (im folgenden Ffv abgekürzt) und es entwickelt sich folgendes Gespräch.

Ich „Ich hätte gerne was von der Zungenwurst.“

Ffv „Welche darf es denn sein?“ und zeigt auf zwei verschiedene Sorten.

Neeeiiiinnn!!! Da ist sie wieder! Die Frage, die grundsätzlich nur Männer zu hören kriegen!

Aber diesmal bin ich mental vorbereitet und kontere „Ne, nicht so ein neumodisches Zeugs. Hier vorne, die ganz normale Zungenwurst möchte ich.“

Ffv (pikiert) „Aber dies ist eine besondere Wurst. Nach altem Bauernrezept hergestellt.“

Ich „Ne ne, nur keine Experimente. Ich möchte die hier.“

Ffv packt mir die gewünschte Menge ab „Sonst noch einen Wunsch?“

Ich „Hmm, ich sehe es nicht… Haben Sie noch Zunge geschnitten?“

Ffv „Hmm, weiß nicht… hier sehe ich nichts…“, wendet sich an die Kollegin nebenan, „Frau Meier, hast du Zunge?“

Frau Meier grinst dünn und streckt ihre Zunge raus „Ja, aber die brauche ich noch.“

Ffv (verwirrt) „Ja… äh… äh… ne, dann hamwa nix mehr. Haben Sie sonst noch einen Wunsch?“

Ich „Ja, ich hätte gerne noch etwas Salami.“

Ffv „Ich nehme an, da wollen Sie auch eher das klassische Sortiment?“

Ich (mit gespielter Entrüstung) „DAS habe ich jetzt auch verstanden!“

Ffv (wird puterrot) „Nein, so habe ich es doch nicht gemeint!“

Ich „Na, dann ist ja gut.“

Sie sucht nach meinen Angaben verschiedene Sorten zusammen und als sie Pfeffersalami auf den Stapel legt, sage ich ganz begeistert „Diese Pfeffersalami hatten wir schon mal, die ist aber verdammt pfeffrig.“

Ihre Hand zuckt wie vom Schlag getroffen zurück und sie sieht mich verunsichert an „Ja, da ist Pfeffer drin.“

Ich „Joh, lecker ist das.“ und grinse sie breit an.

Sie entspannt sich etwas „Noch einen Wunsch?“

Ich „Ne, danke. Das war’s für heute.“

Ich nehme meine Ware, wünsche einen schönen Tag und wende mich zum Gehen. Aus dem Augenwinkel sehe ich, wie die junge Fleischereifachverkäuferin in sich zusammensackt und Frau Meier besorgt zu ihr läuft.

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