Nach welchen seltsamen Weltvorstellungen muß ein Ehepaar eigentlich Kinder in die Welt setzen? Man wird ja immer seltsam angesehen, wenn man kinderlos ist und muß Gründe dafür darlegen.

Ich kann mich lebhaft an eine Situation in der Schule erinnern. Die Lehrerin fragt, wer später alles heiraten und Kinder haben wolle und ich war der Einzige, der nicht aufzeigte. Als ich auf ihre Frage nach den Gründen sagte „Es leben doch schon genug Menschen auf der Welt“ wurde ich von der ganzen Klasse ausgelacht. Eine Diskussion über meine Aussage fand nicht statt und ich dachte nur „Sind die echt so blöd und denken nicht mal ein bißchen nach?“

Heutzutage wird man bei solchen Äußerungen direkt mit der Rentenkeule geprügelt „Wer soll denn mal deine Rente zahlen? Willst etwa auf Kosten der Allgemeinheit leben? Schmarotzer!“

Ich meine, bei über 7 Milliarden Menschen auf der Welt und Millionen Flüchtlichen (ob aus wirtschaftlichen oder politischen Gründen) sollte es doch für eine Nation möglich sein, genügend Bürger anzulocken, um ein ordentliches Rentenwesen finanzieren zu können.

Oder ist es vielleicht doch so, daß es gar nicht genug Erwerbsarbeit für alle gibt? Und daß viele, die arbeiten können, gar nicht für die angebotene Arbeit qualifiziert sind? Daß sie nur „einfache“ Tätigkeiten ausführen können, die aber schon vor Jahren in sogenannte Billiglohnländer ausgelagert wurden?

Solange es z. B. billiger ist, Nordseekrabben nach Marokko zu schippern, dort schälen zu lassen, zurückzubringen und dabei immer noch einen Gewinn einzufahren, wird hierzulande keiner Hand anlegen. Da müßte man ja noch Geld mitbringen, um gegen diese Konkurrenz zu bestehen.

So können die Arbeitgeber die Löhne drücken. Die Arbeitnehmer werden weiter billige Produkte kaufen, weil sie zuwenig Geld für ordentliche Ware haben. Und dadurch die Situation der Billigarbeiter festschreiben. Gewinnen wird dabei keiner.