Überraschend habe ich keinen Zugriff mehr auf mein Payback Konto. Es wären verdächtige Kontobewegungen festgestellt worden, wird mir angezeigt.
Hmm, wenn ich mir beim Einkauf Punkte gutschreiben lasse, ist das verdächtig? Nun ja, wer bin ich schon, daß ich das anzweifele.

Nach zwei Tagen rufe ich die Hotline an und habe natürlich gleich einen penetrant freundlichen Sprachcomputer dran.
Er fragt nach meiner Kundennummer und meinen Wünschen. Während er das erste noch direkt versteht, kann ich ihm mein Problem nicht begreiflich machen. Mehrfach beginnt er seine Fragerunde von vorne.
Und bevor ich Puls kriege, schalte ich auf stur. Wenn Captain Kirk einen Computer verwirren konnte, schaffe ich das auch.
Ganz freundlich und ohne Pausen beleidige ich den Computer als dumm, blöde KI, unfähiges Stück Metall, usw.
Meiner Frau ist das ganz peinlich „MARTIN! Wenn das jemand hört!“
„Ja und? Wenn die meinen, ich rede mit so einer Blechbüchse ernsthaft, habe sie sich geschnitten!“
Da, plötzlich klingt es in meinem Ohr: „Ich kann Sie leider nicht verstehen. Ich verbinde Sie mit einem Mitarbeiter.“
„Na also, Burschi, geht doch!“
Ein Blick auf die Uhr im Telefon zeigt, daß ich drei kostbare Minuten meines Lebens mit diesem Blechtrottel vergeudet habe. Was ich auch genau so in den Hörer nörgele.
Nur Sekunden später habe ich einen freundlichen Mitarbeiter in der Leitung, der mir schnell und kompetent hilft.
„Kann ich sonst noch etwas für Sie tun?“ meint er abschließend.
Ich überlege kurz, ob ich ihn frage, wer mir die mit dem Sprachcomputer verschwendete Zeit ersetzt, lasse es aber. Das hebe ich mir für eine andere Gelegenheit auf.
Insgesamt hat das Telefonat gute 6 Minuten gedauert, von denen 50% absolut überflüssig waren. Kundenfreundlich geht definitiv anders.