Die Welt um mich herum in Fotos und Texten

Kategorie: Bücher (Seite 8 von 11)

Kundenbindung

Wie bereits geschrieben, bin ich durch Zufall auf Petra van Cronenburg und ihr Schaffen gestoßen. Nun könnte man sagen „Mann, die Alte schafft sich mit ihrem Blog echt einen ab. Kaufe ich ihr Pamphlet halt aus Mitleid.“
Aber nein! Erstmal sind 15€ aus Mitleid zuviel Geld und sowieso wäre das der völlig falsche Grund. Ein guter Grund ist für mich die Möglichkeit, ein signiertes Exemplar abzugreifen.

Allerdings ist der Weg ins Elsaß nicht mal eben so gemacht und man möchte die Künstlerin ja auch nicht in ihrem Schaffen stören. Und da hat Petra einen genialen Ausweg gefunden: fernsignieren. Sie hat sich Aufkleber passend zum Buch anfertigen lassen, die sie signiert und per Post verschickt.

Aaaaaber, nicht mal so eben „Komm, tu mich ma son Teil.“ Nein, man muß schon was dafür leisten. Ich wurde für „Buntbärs Buchkritik“ belohnt und nun ziert der Aufkleber mein Nijinsky Exemplar. 🙂 Das nenne ich Kundenbindung!

 

Loriots Erbe

Die Nachricht von Loriots Tod hat mich sehr überrascht und betroffen gemacht. Ich bin nun nicht der große Nachrufschreiber. Das haben gestern ja auch viele ausführlich gemacht. Aber ich will ihm auch die Ehre erweisen und mich für alles bedanken, was er uns gegeben hat.

Loriot ist bei uns immer mitten im Alltag. Es gibt oft nichts besseres als seine Sprüche zu nutzen: „Ach, was?“, „Ich möchte einfach nur sitzen“, „Früher war mehr Lametta“ oder „Nun sei doch mal gemütlich.“ Oft gab es durch diese Sprüche großes Gelächter in der Familie, weil eben jeder wußte, worum es ging. Und der „Nudeleffekt“ kann meine Frau wahnsinnig machen!

Vor fast genau 30 Jahren habe ich von meinen Eltern eine Ausgabe von Loriots „Dramatische Werken“ geschenkt gekriegt und meine Mutter hatte das Glück, daß Loriot und Evelyn Hamann zu der Zeit vor Ort waren und Bücher signiert haben. Ein Schatz, schon etwas vergilbt, aber unbezahlbar!

Buntbärs Buchkritik: Petra van Cronenburg, Nijinsky

Irgendwann bin ich bei/über Twitter auf Petra van Cronenburg und ihr Blog gestoßen. Die Frau schreibt interessant, amüsant und kann vor allem auch über sich selbst lachen (Der im Text zitierte Nerd war übrigens ich.)

Sie arbeitet als Autorin, Texterin und Übersetzerin (Französisch, Polnisch, Italienisch) und lebt im Elsaß.

Eines Tages fing Madame (wie sie sich manchmal selbst nennt) an, verstärkt über ihr neues Buchprojekt zu berichten: irgendwas mit Ballett. Nun ist Tanzen für mich mit dem Deutschen Fernsehballett (Hiiilfeee!), Schwanensee (seltsames Rumgehopse), Pina Bausch (grauslich!) und Detlef D! Soost (Pamm! Pamm! Pamm!) eher negativ belegt. In der Popmusik wird ja allgemein nur zu gerne durch aufwändige Tanzdarbietungen („Choreo“, wie man neudeutsch sagt) von mangelhafter Musik abgelenkt. Die Einzigen, bei denen eine Choreografie cool aussieht, sind ZZ Top!

So dachte ich, wer schon bei den verrückten Franzosen wohnt, aus unverständlichen Sprachen übersetzt und dann noch über’s Tanzen schreibt, das kann ja nix werden.

Mit der Zeit wurden Petras Posts zum Buch mehr, sie verwies auf ihr spezielles Blog zum Thema und ich habe dort mal nachgelesen. Allerdings war mir unverständlich, wen ein russischer Tänzer interessiert, der schon Jahrzehnte tot ist. Und kennt überhaupt jemand diesen Nijinsky?

Um es kurz zu machen: Madame hat mich beeindruckt mit ihren Berichten über die Entstehung des Buches, wie sie Fotos und den richtigen Einband dafür suchte, Korrektur las, Stellen änderte und ergänzte, manches Mal verzweifelte und dann wieder neuen Mut fand. Und jetzt darf ich mich zu einem der ersten Käufer ihres Buches zählen!

Das Buch wird nach dem Prinzip „Books on Demand“ erst nach der Bestellung hergestellt, deswegen dauerte die Lieferung etwas länger. Wer jetzt ein billig zusammengekleistertes Machwerk erwartet, wird angenehm überrascht: es ist ein ordentlich produziertes Buch mit Hardcover-Einband, einer Farb- und 21 schwarz-weiß Abbildungen. Allerdings finde ich die Schrift etwas zu klein, für meine altersschwachen Augen könnte sie 2 Pixel größer sein.

Bis jetzt habe ich das Buch nur teilweise gelesen. Der Stil erinnert mich etwas an ZDF History mit Guido Knopp, was dem Thema sehr gut steht. Der Verlag bezeichnet das Buch als Biografie; es ist meiner Meinung nach aber keine, weil die Autorin sich nicht mit Lebensdaten und -orten beschäftigt, sondern eindringlich Nijinskys Kunst und Wirkung auf seine Mitmenschen beschreibt.

Leider gibt es von Nijinsky keine Fotos oder Filmaufnahmen aus Vorstellungen; sein Manager es nicht erlaubte. Das Publikum sollte sein Können nur vor Ort, direkt im Theater erleben können. Trotzdem gelingt es der Autorin, das Besondere und Revolutionäre an Nijinskys Tanzkunst so bildhaft zu schildern, daß ich es mir sehr gut vorstellen kann.

Abgerundet wird das Buch von ausführlichen Interviews mit dem Choreografen Ralf Rossa und dem Kurator der Prinzhorn-Ausstellung Michael Braunsteiner.

Abschließend muß ich sagen, daß das Buch meine Einstellung zu Tanz und Ballett nicht geändert hat, was wohl auch nicht Absicht der Autorin ist. Aber ich habe dadurch einen Menschen kennen gelernt, der wie so viele vor und nach ihm, sein Leben der Kunst gewidmet und diese zu neuen Ufern geführt hat, auch gegen das Unverständnis mancher Zeitgenossen.

Ich vergebe für dieses Buch eine klare Kaufempfehlung an alle, die sich für Ballett interessieren.

Korrektur am 29.07.2011: Petra übersetzt nur aus dem Französischen ins Deutsche

Gabentisch zum Geburtstag

In den letzten Jahre hat sich bei mir nicht mehr dieses besondere Geburtstagsgefühl eingestellt. Erst dachte ich, es liegt daran, daß ich über 50 bin und der Zauber verflogen ist. Aber heute fiel mir ein, woran es liegt: Mutter fehlt.

Das letzte Mal haben mich die Eltern am 50. Geburtstag zusammen besucht. Danach wurde es mit Mutters Krankheit schnell sehr schlimm und sie kam ins Heim. Letztes Jahr war ihr Tod noch zu nah, so daß ich nicht auf die richtige Idee kam.  Als ich der Restfamilie heute von meinen Gedanken erzählte, waren sie sehr gerührt: „Tja, die Mutter können wir dir auch nicht ersetzen.“ Danach großes Geknuddel und Seufzen.

Über die Geschenke habe ich mich trotzdem gefreut! Obwohl, es ist wieder viel Alkohol dabei. Scheinbar bin ich inzwischen in einem Alter, in dem man sowas gerne schenkt.

Internationaler Handtuchtag

Am Handtuchtag das Handtuch vergessen geht ja mal gar nicht! Und so mußte ich improvisieren: auf der Arbeit schnell in die Kaffeeküche und aus dem dort gelagerten Stapel eins für mich und eins für meinen Kollegen rausgezogen. Puh, Glück gehabt!

Und so saßen wir den ganzen Tag mit Handtuch um den Hals im Büro, zur Verwunderung von Kunden und Kollegen. So verrückt das ist, noch besser ist es, durch die Firma zu gehen und alle Leute ohne Handtuch auf ihren Fehler hinzuweisen. Die Blicke waren einfach zu köstlich!

Für nächstes Jahr werde ich mir ein spezielles Handtuch besorgen. Dann wirkt es noch professioneller.

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