Die Welt um mich herum in Fotos und Texten

Kategorie: Arbeit (Seite 5 von 46)

Endlich warm

Nachdem wir eine Woche in ungeheizten Räumen aushalten mussten, geht seit heute Nachmittag die Heizung wieder.

Im Büro haben wir uns mit zwei Elektroheizungen beholfen und den Raum so auf erträgliche 20 Grad erwärmt. Ökologischer und ökonomischer Wahnsinn, aber es ging ja nicht anders.

Da aber im Lager nur um die 7 Grad herschten, haben wir die Kollegen dort beurlaubt und den Bereich für Kundenverkehr geschlossen. Was natürlich für einige Betroffene unverständlich war und zu der ein oder anderen Diskussion führte.

Evakuierung

Heute Vormittag herrschte plötzlich Hektik vor unserm Büro. „Raus! Raus! Alle müssen raus! Der Bagger hat die Gasleitung getroffen!“

Wir raffen unsere Sachen zusammen, werfen uns die Jacken über und stürzen raus. Ich verlasse als letzter die Abteilung und schließe alle Türen ab. Man weiß ja nie…

Und so stehen wir draußen auf der Straße in der Kälte. Die meisten in sicherer Entfernung um die nächste Hausecke, nur ein paar ganz verwegene Kollegen müssen direkten Blick auf das Geschehen haben.

Nach kurzer Zeit erscheint ein Notfallteam der Stadtwerke, die die beschädigte Leitung abdichten.

Währenddessen wundern wir uns, daß nur unser Haus geräumt wurde und nicht die Gebäude nebenan und gegenüber. So entwickeln sich schnell Verschwörungsgeschichten und die ersten Gasleckleugner tauchen auf.

Nach gut 30 Minuten gibt es Entwarnung und wir dürfen wieder zurück in unsere Büros.

Nachmittags zeigt sich dann die Folge des Unglücks: die Gasheizung, die einen großen Teil des Gebäudes versorgt, ist ausgefallen und es wird kühl in den Räumen. Bei den aktuellen Temperaturen kann das ja lustig werden.

Anruf einer Kundin

“Gestern waren Ihre Kollegen bei uns im Geschäft und sollten eine Designercouch von Rolf Benz abholen. Aber die haben sich geweigert. Wenn es in unserer Wohlstandsgesellschaft schon so weit gekommen ist, daß Sie solche edlen Stücke nicht annehmen, dann weiß ich auch nicht.”

Ich versuche sie zu beruhigen und den Sachverhalt zu klären, aber sie läßt mich kaum zu Wort kommen.

“Ihre Mitarbeiter haben gesagt, die wäre beschädigt. Dabei war da nur eine kleine Stelle abgeschabt. Das hätte man einfach mit Lederfett beseitigen können.”

Ich werfe ein “Da muß ich mich auf die Kollegen verlassen. Ich habe die Couch ja nicht gesehen.”

Sie echauffiert sich weiter “Wir sind ein renomiertes, alteingesessenes Unternehmen! Sie können sich sicher sein, daß wir Ihnen keinen Müll anbieten! Wissen Sie, Ihre Leute hatten einfach keine Lust, die Couch rauszutragen.”

Ich versuche noch einmal, ihren Wortschwall zu unterbrechen: “Na ja, ‚keine Lust‘ ist jetzt kein Argument. Die Kollegen sind täglich unterwegs und tragen alle Arten von Möbeln. Da ist eine Couch nichts besonderes für sie.” Sie schnauft verächtlich in den Hörer. “Und wie ich schon sagte, das kann ich am Telefon nicht beurteilen. Dazu muß ich mit den Kollegen sprechen.”

Die Dame ist jedoch in ihrem Unmut nicht zu bremsen “Ich werde Sie nie mehr mit sowas beauftragen und allen davon abraten.”

Ich “Tja, da müssen wir dann mit leben.”

Zack. Aufgelegt.

Unverschämte Kollegen

Vorhin kam eine Kundin zu uns, um sich über die Kollegen zu beschweren.

„Ich war eben an Ihrem Außenlager und da stand ein LKW von Ihnen. Die Leute waren da am Einladen und der Mann auf der Ladefläche schrie mich an ‚Ich kriege hier nur kalte Würstchen zu fressen!‘ Das ist ja wohl eine Unverschämtheit! Ich habe Ihnen schon für über 700€ Ware geschenkt! Sowas lasse ich mir nicht gefallen.“

Obwohl sich uns diese Geschichte überhaupt nicht erschließt, versuchen wir, die Frau zu beruhigen und entschuldigen uns für das Verhalten der Kollegen.

Doch die Dame zetert weiter „Die anderen Leute, die um das Auto rumstanden, haben alle den Kopf geschüttelt. Ich habe dem Burschen gesagt, er soll mal herkommen, dann hau ich ihm in die Fresse!“

Da die Frau nur gut 1,50m groß und sehr zierlich ist, bezweifeln wir das stark und verbuchen die Sachen als weiteren seltsamen Vorfall unseres Arbeitsalltags.

Als wir den Kollegen die Geschichte erzählen, erfahren wir, daß es die gleiche Kundin wie 2013 war. Es kommen humorige Erinnerungen auf und wir haken die Sache komplett ab.

Ein kurzer Ausfall

Vorhin fiel in der Firma das Netzwerk aus. Kurz darauf meldet sich die externe IT Abteilung bei mir: „Entweder haben die Arbeiter in der Baustelle vor dem Haus ein Kabel beschädigt oder es hilft ein Neustart des Servers. Machen Sie das mal?“

Da ich das in der Vergangenheit schon öfter gemacht habe und im Moment der einzige Mitarbeiter im Haus bin, der sich mit dem Thema auskennt, vertraut man mir auch diesmal.

Ich schlurfe also mit dem Telefon in der Hand zum Serverraum und sehe dort nach. „Hier sind zwei schaltbare Steckerleisten. Soll ich beide ausschalten?“ – „Ja, machen Sie mal. Kann ja nichts passieren.“

Gesagt, getan.

Und dann fällt mein Blick auf ein Schild an der Wand, auf dem in großen knallroten Buchstaben steht: „Steckerleiste 2 NICHT ausschalten – Telefonanlage!“

Hupsi…

Nachdem die Server mit lautem Heulen wieder hochgefahren sind, meldet sich die IT Abteilung erneut: „Schade, das hat nix gebracht.“ – „Ok, ich frage mal in der Baustelle nach.“

Dort stellt sich heraus, daß ein Team der Stadtwerke vor der Baustelle kurzfristig den Strom abgestellt hat, um Kabel umzuklemmen. Dadurch waren aber seltsamerweise nur Internetkabel betroffen.

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