Die Welt um mich herum in Fotos und Texten

Kategorie: Arbeit (Seite 14 von 46)

Geschätzte Kollegen

Die Belegschaft meiner Abteilung besteht zu 99% aus Langzeitarbeitslosen, die vom JobCenter einen sogenannten „1,50-Euro Job“ verordnet kriegen. Grundvoraussetzung für eine erfolgreiche Arbeit bei uns sind Pünktlichkeit, Sauberkeit, Teamfähigkeit und korrektes Arbeiten. Wenn man dann  noch einigermaßen freundlich zu den Kunden ist, ist der Chef zufrieden.

Im Büro, der Schaltzentrale des Ganzen, kommen noch IT-Kenntnisse, Kommunikationsfähigkeit und ein kühler Kopf in stressigen Situationen dazu. Und da sah es bei vielen Kollegen in der Vergangenheit doch eher mau aus.

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Vom Kollegen angemacht

Feierabend.

Ich trotte gedankenversunken Richtung Auto, als mich ein Kollege anquatscht. „Hey, Alter. Wie läufst du denn rum? Das geht ja mal gar nicht!“

Ich bin verwirrt. Meine Bekleidung entspricht den allgemeinen Gepflogenheite eines mittelalten Nordeuropäers. Nichts auffälliges, gedeckte Farben, konservativ. Und der Hosenschlitz ist auch zu.

Da bemerke ich, daß er auf meine Kopfbedeckung starrt. „Aha, ein Jünger der dunklen Seite,“ denke ich, „eine verlorene Seele.“

Doch ich bin nicht in der Stimmung, zu missionieren, werfe ihm ein amüsiertes „Ach, weißt du, einen schönen Menschen kann doch nichts entstellen“ entgegen und gehe grinsend meines Weges.

Hinter mir erschallt fröhliches Gelächter.

Passende Kleidung bei heißem Wetter

Wenn es draußen richtig heiß ist, leiden unsere Kollegen mächtig. Mit fünf Mann im Auto unter sengender Sonne durch die Straßen der Stadt und Treppe rauf, Treppe runter die Möbel tragen, bringt den Schweiß kräftig zum Fleißen.

So ist es klar, daß die Männer versuchen, sich durch knappe Kleidung Kühlung zu verschaffen. Daher sind käsige Arme und Beine, kräftige Bierbäuche unter zu kurzen T-Shirts und Rückenbehaarung nach Wookie Art ein gewohnter Anblick bei uns. Und mit der Zeit stumpft man gegen dieses menschliche Elend ab.

Was sich jedoch die neue junge Kollegin letztens erlaubte, war einfach zuviel: sie hatte sich in ein hautenges T-Shirt Kleid geworfen, das nur Millimeter unter dem Po endete.

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Der defekte Kühlschrank

Die Kollegen kommen von einer Wohnungsauflösung und bringen u. a. verschiedene Elektrogeräte mit. Bis auf einen großen Kühlschrank landet alles in der Müllecke. Soweit noch normal.

Allerdings schleichen zwei Kollegen (nennen wir sie Fred und Susanne) den ganzen Tag über um das Gerät rum. Sie putzen es sogar mit Lappen und Reinigungsmittel ab. Bei einem defekten Gerät mehr als seltsam. Soviel Fürsorge bringen sie sonst noch nicht mal den Sachen entgegen, die zum Verkauf bestimmt sind. Sehr verdächtig!

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Asyl für Bücher, Teil 3

Diese „Bibliothek der Unterhaltung und des Wissens“ von 1928 habe ich auch aus der Riesenlieferung vor ein paar Wochen gerettet.

Anfangs lagen die Bücher tagelang auf meinem Schreibtisch rum. Dann habe ich mal darin geblättert und einige interessante Texte gefunden: so schrieb z. B. ein Opel Ingenieur über die Möglichkeit, Waren und Personen per Raketenbahn über weite Entfernungen schnell und günstig zu transportieren. Oder ein Arzt berichtete über die Entdeckung des sogenannten „Heufiebers“ Anfang des 19. Jahrhunderts und daß man den Körper der Betroffenen durch das Spritzen von verdünnten Pollenmengen gegen diese Überempfindlichkeit abhärten könne.

Diese fast 90 Jahre alten Bücher haben es wirklich verdient, in mein Bücherregal aufgenommen zu werden und werden mir sicher interessante Lesestunden bereiten.

Informationen über den Herausgeber und Verlag fand ich zuerst nicht. Nach intensiver Suche ergab sich dann folgendes:

Die „Bibliothek der Unterhaltung und des Wissens“ erschien zwischen 1876 und 1962, jeweils 13 mal im Jahr und wurden zuerst von Hermann Schönlein herausgegeben. Der Preis pro Buch betrug bis zum 1. Weltkrieg 75 Pfennig und richtete sich damit vor allem an mittlere und untere Gesellschaftsschichten.

1888 verkaufte Schönlein seinen Verlag aus gesundheitlichen Gründen an die Gebrüder Kröner, die ihren Verlag 1890 mit der Union Deutsche Verlagsgesellschaft in Stuttgart zusammenführten. Diese wurde 1978 aufgelöst.

Ein Jahr später als Union Verlag neu gegründet, landete er nach Aufkauf durch den Spektrum Verlag im Jahr 1981 und dessen Übernahme durch die Meisinger-Verlagsgruppe 1998 bei der Middelhauve Verlags GmbH. Seit 2002 gehört diese wiederum zum Julius Beltz Verlag.

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