Manchmal passieren in diesem Internetz Sachen, die auch mich als alten Hasen noch überraschen. Und weil ich so völlig verblüfft bin, muß ich das hier festhalten.
Autor: Martin (Seite 11 von 272)
Gute Frage… und vielleicht bin ich der Falsche, um sie zu beantworten. Trotzdem habe ich mir ein paar Gedanken dazu gemacht.
Wenn man „Nachwuchs“ definiert als Leute, die bisher noch nie oder seit langer Zeit nicht mehr gebloggt haben, so gibt es wohl den ein oder anderen, die seit kurzem (wieder) dabei sind.
Definiert man „Nachwuchs“ als junge Leute zwischen 20 und 30 Jahren, finden diese scheinbar eher bei Instagram, Snapchat, TikTok oder Facebook einen Ort, wo sie Ideen und Gedanken abladen.
Daß sich mancher so eine blutige Nase geholt und nichts draus gelernt hat, ist traurig.
Da sind Aufmerksamkeit, Reaktionen und „Reichweite“ wohl wichtiger, als das Schaffen einer eigenen Heimat, eines sicheren Hafens in diesem großen, weiten Netz.
So bleibt uns „alten“ Hasen nur, mit mehr oder weniger gutem Beispiel voranzugehen und Interesse für diese bewährte und alte, aber trotzdem recht lebendige Nutzung des Internetz zu wecken.
Seit Mitte 2016 habe ich im Büro regelmäßig meinen Tee bzw. den dafür genutzten Teebeutel fotografiert.
Mit der App Retrica hatte ich einen einfachen und schnellen Workflow entwickelt: App öffnen, über einen Button einen zufälligen Filter auswählen, fotografieren, fertig.
So entstanden über die Jahre mehr als 550 sehr ähnliche und doch unterschiedliche Fotos.

Nachdem ein Update der App Anfang des Jahres meinen Workflow total zerstörte und ich ja auch nicht mehr jeden Tag im Büro bin, habe ich das Projekt jetzt beendet.
Es gibt noch genug anderes zu dokumentieren… 😁
Seit letztem Jahr Weihnachten ist unsere Spülmaschine kaputt.
Nach dem ersten Abpumpen beim Start funktioniert das Umschalten zum Wassereinlauf nicht mehr. Wahrscheinlich ist nur kleines Teil defekt, das wenige Cent kostet. Eine Reparatur durch einen mobilen Spülmaschinenschrauber übersteigt aber den Restwert der Maschine deutlich.

Daher spüle ich seit Monaten fast jeden Morgen das Geschirr vom Vortag per Hand.
Und es hat sich für mich zu einer Art Meditation entwickelt: das heiße Wasser plätschert ins Becken, durch Spülhandschuhe geschützt arbeite ich mich durch Teller, Töpfe und Besteck und hänge dabei meinen Gedanken nach.
Entspannter kann ich meinen Tag nicht beginnen.
Ich habe meinen Einkaufswagen voll geladen und schlendere zur Kasse. Dort steht ein junger Mann mit einem etwa kniehohen, wuscheligen Mischlingshund und fragt die Kassiererin „Haben Sie das (hmhmhm) Hundefutter, das soll eine neue Sorte sein?“
„Ja, das vegane Hundefutter ist da rechts im zweiten Gang.“ Der Mann zieht mit dem Hund im Schlepptau ab.
Mooooment! Was war das? Veganes Hundefutter?
Vor meinem geistigen Auge springt Mario Barth aus dem Gang und brüllt „VEGANES HUNDEFUTTA? Alta, wat is los mit dir? Det issn Hund, n Raubtier… Raubtier? Kennze? Kennze? Mach das Vieh vonne Leine und et zerreiß allet, vom süßen Kaninchen bis zum Elefanten! Dat issn Monster, ne reißende Bestie! Altaaa, veganes Hundefutta? Ik gloob et nich!“
Ich schüttle kurz den Kopf, murmele „Veganes Hundefutter, echt?“ und lege den großen Stapel Katzenfutter mit Fisch, Kaninchen, Reh, Lachs, Lamm und Multifleisch aus meinem Einkaufswagen auf das Band.
Leute gibt’s, unfassbar!