Die Welt um mich herum in Fotos und Texten

Jahr: 2021 (Seite 2 von 9)

Evakuierung

Heute Vormittag herrschte plötzlich Hektik vor unserm Büro. „Raus! Raus! Alle müssen raus! Der Bagger hat die Gasleitung getroffen!“

Wir raffen unsere Sachen zusammen, werfen uns die Jacken über und stürzen raus. Ich verlasse als letzter die Abteilung und schließe alle Türen ab. Man weiß ja nie…

Und so stehen wir draußen auf der Straße in der Kälte. Die meisten in sicherer Entfernung um die nächste Hausecke, nur ein paar ganz verwegene Kollegen müssen direkten Blick auf das Geschehen haben.

Nach kurzer Zeit erscheint ein Notfallteam der Stadtwerke, die die beschädigte Leitung abdichten.

Währenddessen wundern wir uns, daß nur unser Haus geräumt wurde und nicht die Gebäude nebenan und gegenüber. So entwickeln sich schnell Verschwörungsgeschichten und die ersten Gasleckleugner tauchen auf.

Nach gut 30 Minuten gibt es Entwarnung und wir dürfen wieder zurück in unsere Büros.

Nachmittags zeigt sich dann die Folge des Unglücks: die Gasheizung, die einen großen Teil des Gebäudes versorgt, ist ausgefallen und es wird kühl in den Räumen. Bei den aktuellen Temperaturen kann das ja lustig werden.

Die Rosenheim-Cops Staffel 1

Nachdem wir die ersten paar Folgen gesehen haben, sind uns einige Unterschiede zu den späteren Staffeln aufgefallen.

  • die Kommissare Hofer und Satori sind sich oft uneins und streiten.
  • beide tragen eine Waffe und setzen die auch ein
  • die Geschichten drehen sich hauptsächlich um die verschiedenen Morde und werden von den beiden Hauptfiguren fast alleine getragen
  • Wachtmeister Mohr hat sehr wenige Auftritte und trägt eine Brille
  • Frau Stockel ist mehr schmückendes Beiwerk als helfende / recherchierende Sekretärin.
  • die Geschichten sind härter und direkter, sie enthalten kaum Lokalkolorit
  • der Flur im Präsidium ist kurz und endet mit großen hölzernen Flügeltüren
  • zwischen den Büros Stockl und der Kommissare ist eine fast geschlossene Wand mit nur einem Fenster
  • Die Büros sind deutlich kleiner als in späteren Staffeln
  • In den Büros stehen hohe Schränke voller Aktenordner
  • Eingangshalle und Treppe des Präsidiums haben eine andere Optik (kürzer und mit eiserner Wendeltreppe)
  • der Hof der Hofers ist ein langgestrecktes Gebäude und liegt an einem Hang, von hohen Bäumen umsäumt
  • dadurch sehen auch Eingang und Sitzplätze vor und hinter dem Haus anders aus
  • Marie Hofer hat einen festen Freund und arbeitet als Bedienung im „Rosenbräu“
  • Obwohl die Staffel 2002 ausgestrahlt wurde, reden alle von DM-Preisen
  • Kommissar Satori trifft sich öfters mit seinem Onkel, einem Journalisten, der ihn mit pikanten Infos versorgt
  • Beim Wirt des Chez Bobby, einer leicht zwielichtigen Gestalt, besorgen sich die Kommissare regelmäßig Informationen aus der Rosenheimer Unterwelt
  • Im Gegenzug warnen sie ihn unauffällig vor Razzien oder überraschenden Besuchen des Finanzamts oder des Ordnungsamtes

Serienfutter

Wir sind große Fans der Krimiserie „Die Rosenheim-Cops“. Verdrehte Geschichten, bayrisches Lokalkolorit, skurrile Charaktere machen die Serie zu einem Vergnügen.

Leider zeigt das ZDF bei Wiederholungen nie die ersten vier Staffeln.

Die Rosenheim-Cops, die kompletten Staffeln 1-4

Daher habe ich diese gebraucht über medimops.de gekauft. Und jetzt muss sich zeigen, ob es für die Vernachläsigung durch den Sender einen Grund gibt.

Mal wieder so ein Anruf

Ich bin in der Küche und mache, was ein Mann in der Küche so macht, als das Telefon klingelt.

Ein kurzer Sprint ins Wohnzimmer „Ich hasse Telefone! Wo ist denn jetzt schon wieder das verdammte Ding?“. Der Blick auf das Display zeigt mir eine unbekannte Handynummer: 0163… Hm…

„Ja?“ belle ich in den Hörer. Schweigen am anderen Ende, Geraschel und ferne Stimmen.

Ich will schon entnervt „Hallo? Wer ist da?“ brüllen, da nölt mir eine unangenehme Frauenstimme ins Ohr „Haaaiiiiii! Hier Melanie Laaang von Bloomberg Inveeest. Spreche ich mit Herrn Martiiiin?“

Na toll! Ein Spam Anruf! Wie ich mich darauf gefreut habe. „Boah, Alte“, denke ich, „halt die Fresse!“

Vor meinem geistigen Auge sehe ich eine auftoupierte Blondine, Kaugummi kauend, mit langen rot lackierten Fingernägeln lässig an einem Schreibtisch lehnen.

Bevor ich unhöflich werde, grunze ich ein wütendes „Schönen Tag noch!“ in den Hörer und lege auf.

Mit solchem Blödsinn soll ich mich am heiligen Samstag Vormittag herumärgern? Also wirklich!

Anruf einer Kundin

“Gestern waren Ihre Kollegen bei uns im Geschäft und sollten eine Designercouch von Rolf Benz abholen. Aber die haben sich geweigert. Wenn es in unserer Wohlstandsgesellschaft schon so weit gekommen ist, daß Sie solche edlen Stücke nicht annehmen, dann weiß ich auch nicht.”

Ich versuche sie zu beruhigen und den Sachverhalt zu klären, aber sie läßt mich kaum zu Wort kommen.

“Ihre Mitarbeiter haben gesagt, die wäre beschädigt. Dabei war da nur eine kleine Stelle abgeschabt. Das hätte man einfach mit Lederfett beseitigen können.”

Ich werfe ein “Da muß ich mich auf die Kollegen verlassen. Ich habe die Couch ja nicht gesehen.”

Sie echauffiert sich weiter “Wir sind ein renomiertes, alteingesessenes Unternehmen! Sie können sich sicher sein, daß wir Ihnen keinen Müll anbieten! Wissen Sie, Ihre Leute hatten einfach keine Lust, die Couch rauszutragen.”

Ich versuche noch einmal, ihren Wortschwall zu unterbrechen: “Na ja, ‚keine Lust‘ ist jetzt kein Argument. Die Kollegen sind täglich unterwegs und tragen alle Arten von Möbeln. Da ist eine Couch nichts besonderes für sie.” Sie schnauft verächtlich in den Hörer. “Und wie ich schon sagte, das kann ich am Telefon nicht beurteilen. Dazu muß ich mit den Kollegen sprechen.”

Die Dame ist jedoch in ihrem Unmut nicht zu bremsen “Ich werde Sie nie mehr mit sowas beauftragen und allen davon abraten.”

Ich “Tja, da müssen wir dann mit leben.”

Zack. Aufgelegt.

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