Die Welt um mich herum in Fotos und Texten

Jahr: 2016 (Seite 1 von 31)

Trauriger Kalender

Es gibt nichts traurigeres und deprimierenderes als einen leeren Adventskalender.

24 Tage lang hat er mich mit kleinen Leckereien und besinnlichen Sprüchen erfreut und heute ist er plötzlich nutzlos. Gemeinsam mit vielen anderen tritt jetzt er seine letzte Reise im Müllauto an.

Pelikan Special Edition „Indian Summer“

Als vorgezogenes Weihnachtsgeschenk kam vor kurzem dieser Pelikan Füller bei mir an.

Es ist ein weiteres Schreibgerät aus der Naturwunder Serie, die Pelikan zwischen 2007 und 2011 hergestellt hat. Der Indian Summer erschien 2009 als vorletzter Füller dieser Serie und hat eine voll rhodiniert 18 Karat Goldfeder.

Auch dieser Füller gewinnt durch das bauchige Mittelteil des Schaftes und das höhere Gewicht und liegt sehr gut in der Hand. Ich habe ihn einem Sammler abgekauft, somit ist er unbenutzt und optisch wie neu. Ein weiteres Schätzchen in meiner kleinen Sammlung.

Buchkritik: Thomas Mahler – In der Schlange

Nach dem Studium fand Thomas Mahler keine Stelle und finanzierte seinen Lebensunterhalt mit Gelegenheitsjobs. Irgendwann reichte das Geld nicht mehr und er beantragte Arbeitslosengeld. Er fiel sofort unter ALG 2, im Volksmund auch Hartz 4 genannt.

Was er in der Zeit des Bezugs erlebte, welche Gedanken und Ängste ihn beschäftigten, hat er in diesem Buch aufgeschrieben.

Ich habe es fast in einem Zug durchgelesen, so gefesselt hat es mich.

Die Gedanken, Erlebnisse, Antriebslosigkeit, Enttäuschungen, Vorhaltungen von Bekannten und sinnlosen Maßnahmen des Jobcenters, die Mahlers beschreibt, kann ich zum großen Teil sehr gut nachvollziehen. Mir ging es damals ähnlich.

Was mich etwas stört, ist die Abwehrhaltung Mahlers gegenüber seinen Leidensgenossen, besonders wenn diese aus „einfachen“ Verhältnissen stammen. Als hätte er Angst, sich bei ihnen mit Langzeitarbeitslosigkeit oder ewigen Minijobs anzustecken, wehrt er sie gedanklich ab, schaut auf sie herab und lacht über sie.

Da scheint in seiner Erziehung und seinem bisherigen Leben ein gewisser Mangel Erfahrung zu herrschen.

Fazit: wer wissen möchte, wie es sich anfühlt, zu den gesellschaftlich Abgehängten zu gehören und vom guten Willen des Sachbearbeiters Jobcenters abhängig zu sein, erhält mit diesem Buch einen kleinen Einblick in die Situation von Langzeitarbeitslosen.

Trotz kleiner inhaltlicher Mängel ein sehr empfehlenswertes Buch. Es sollte Pflichtlektüre an Schulen sein!

Geschmackstest: Mestemacher Veggie-Vollkorn

Vegan und laktosefrei sind seit einiger Zeit ja (im wahrsten Sinne des Wortes) in aller Mund. Und so bot der Supermarkt meines Vertrauens seinen Kunden kürzlich Proben von Mestemachers veganem Vollkornbrot an.

Natürlich habe ich zugegriffen, denn wenn es was umsonst gibt, wäre es unhöflich, abzulehnen!

Für mich bestand das Hauptproblem darin, was mache ich darauf? Darf ich auf veganes Brot Butter schmieren und es mit Käse und Wurst belegen? Egal, es hat auf jeden Fall geschmeckt.

Ich habe keinen Unterschied zu „normalem“ Vollkornbrot feststellen können. Weder Optik, Geruch, Konsistenz noch Kaugefühl deuteten auf eine andere Herstellung oder Zusammensetzung hin.

Wer also aus gesundheitlichen oder weltanschaulichen Gründen vegan ißt, kann bei diesem Brot bedenkenlos zugreifen. Für alle anderen lohnt sich der wahrscheinlich höhere Preis für das Produkt nicht.

The daily teabag

Irgendwann habe ich angefangen, die gebrauchten Beutel meines allmorgendlichen Bürotees zu fotografieren. Jedes Mal liegen Beutel, Schnur und Anhänger anders auf dem Papier, in dem ich sie dann in den Müll werfe.

Heute Morgen sah das zufällig einer unserer Fahrer und ihm entgleisten sichtbar die Gesichtszüge.

Er schüttelte leicht den Kopf und fragte vorsichtig „Was machst du da?“

„Ich fotografiere den Teebeutel.“

„Warum?“

„Nur so. Ich bearbeite das Foto ein bißchen und  stelle es dann ins Internetz.“

Sein Blick wechselte von Unverständnis zu blankem Entsetzen. „Ist nicht wahr!“

„Doch“, entgegnete ich, „guck mal hier…“ und zeigte ihm die Fotos der vergangenen Tage.

„Alter!“ entfuhr es ihm und er entfernte sich hastig.

Draußen hörte ich ihn mit den anderen Kollegen reden „Jetzt drehen die im Büro völlig durch! Der Martin fotografiert gebrauchte Teebeutel und stellt das ins Internet! Völlig bekloppt!“

Tja, ich habe halt einen Ruf zu verteidigen.

« Ältere Beiträge

© 2025 51 Nord

Theme von Anders NorénHoch ↑