Die Welt um mich herum in Fotos und Texten

Jahr: 2011 (Seite 6 von 12)

Let There Be Rock

Mein Kollege, ein großer Musik- und Filmliebhaber, hat sich vor einiger Zeit die Steelbox des AC/DC Films „Let There Be Rock“ gekauft. Die Aufnahmen entstanden 1979, kurz vor dem Tod von Sänger Bon Scott während der „Highway To Hell“ Tour in Paris.

Ich fand das Ganze sehr interessant, aber weil ich nicht so ein großer Fan der Band bin, war mir der Preis zu hoch.

Ein paar Tage später kriegte ich vom Kollegen den Tip, daß Amazon den Preis für die Box drastisch gesenkt habe: jetzt waren es nur noch 10€! Da mußte ich einfach zuschlagen.

Die schön gemachte Metallbox enthält neben der DVD einen Stapel Konzertfotos, das Filmposter im Kleinformat, ein ausführliches Booklet und ein Plektrum. Ob dieses magische Kräfte hat und meine Gitarrenkünste verbessern könnte, habe ich noch nicht getestet.

Ich habe die DVD zusammen mit meiner Frau angeguckt, wobei sie mehr auf Popmusik steht.

Was uns die ganze Zeit begeistert hat war, wie enorm sich Angus Young auf der Bühne schafft: er springt und rast hin und her, wälzt sich auf dem Boden und spielt dabei ohne Fehler auf seinem Instrument.

Irgendwann meinte meine Frau „Also, ich weiß nicht. Das hört sich für mich alles gleich an.“ – Ich so „Na ja, das ist AC/DC, das MUSS so sein!“

Hosenkauf vom Chef

Unser Chef hat einen ungewöhnlichen Jeansgeschmack und ersteigert diese oft für kleines Geld bei eBay. Es sind meist Designerstücke im Gammellock, die er sich dann vom Schneider flicken läßt.

Auch heute kam so ein Teil an, für 15€ ersteigert. Als unser Blick auf das Preisschild fiel, stockte uns der Atem: 450€ für einen Fetzen Stoff, abgeschabt, etliche Löcher drin. „Aber die wurde aus Baumwolle aus ökologischem Anbau hergestellt, auf alten Webstühlen gemacht und auf speziellen Holzpuppen genäht.“

Ja ne, is klar…

 

Buch: Alte Geschichten in neuem Gewand

Damals(TM), in der Zeit vor Twitter und Facebook trieben wir uns in Foren und Newsgroups rum, um Gedanken auszutauschen. Eine dieser unzähligen Gruppen gab es auch zur SF-Serie Babylon 5. Und dort langweilten sich die Fans in der Pause zwischen zwei Staffelausstrahlungen Ende 1997.

Plötzlich geschah es: im September postete jemand einen kurzen Text über die Serie, in dem er die Namen der handelnden Personen verdrehte und ihnen Gewalt-, Alkohol- und Drogenexzesse sowie ausschweifende sexuelle Betätigungen zu schrieb.

Dies kam so gut an, daß im Anschluß von verschiedenen Leuten über einen Zeitraum von vier Wochen eine umfangreiche Parodie entstand, die unter dem Titel „Das Sommerloch“ zum Renner in der Newsgroup wurde.
Anfang 1998 ging es unter dem Titel „Das Mittwinterloch“ weiter, diesmal vier Monate lang und in doppelt so großem Umfang. Ein Jahr später gab es noch ähnliche Bearbeitungen der ersten drei Babylon 5 Fernsehfilme.

Ich hatte damals alles gespeichert und irgendwann in Word Dokumente umgearbeitet. Die Dateien flogen seitdem auf allen Rechnern und ihren Festplatten rum, bis ich vor einiger Zeit überlegte, daraus ein Buch zu machen. Selbst im digitalen Zeitalter geht doch nichts über ein echtes Buch!
Gesagt, getan. Wobei das „getan“ sich schon über 2-3 Wochen hinzog. Alles in eine Datei packen, Formatierung vereinheitlichen, Fehler korrigieren, nochmal lesen, nochmal Fehler verbessern, usw.

Und hier ist das Teil: 438 Seiten, Hardcover, Format 15 x 22 cm.

Den Preis finde ich mit knapp 20 Euro für die gebotene Leistung absolut angemessen. Hergestellt habe ich es über Lulu.com, einen Print-on-Demand Dienst, der mir umfangreiche Bearbeitungs- und Gestaltungsmöglichkeiten für mein Buch bietet.

Das Buch ist professionell gemacht und könnte so auch im Laden stehen. Ein paar kleine Macken (Ecken des Umschlags stehen minimal über, Innenseite der Rückseite wurde nicht vollständig verklebt) schreibe ich der maschinellen Herstellung bzw. etwas nachlässiger Endkontrolle zu und habe es schnell selbst behoben.

Da ich nicht alle Autoren von damals erreicht habe und ihre Zustimmung zur Veröffentlichung einholen konnte, ist das Buch nicht frei verkäuflich.

Buchkritik: Serenity von Christine Wunnicke

Am Wochenende habe ich mal wieder ein Buch gelesen. Und ja, ich habe es in einem Zug durchgelesen!

Christine Wunnicke erzählt die Geschichte des älteren Bibliothekars Rüdiger Varendorf, der in einer festgefügten Welt lebt: geschieden, erwachsener Sohn, Arbeitsstelle ohne große Ansprüche, freitags Treffen inkl. Sex mit der Freundin, jahrelang an seiner philosophischen Habilitation schreibend.

Plötzlich wird seine festgefügte Welt durcheinander gebracht, als ihm sein Assistent einen PC zusammen schraubt und ihn dadurch mit dem Internet verbindet. Auf der Suche nach philosophisch Interessierten landet Varendorf nach kurzer Zeit auf Blogs von amerikanischen Teenagern, die dort ihre Selbstzweifeln und chaotischen Gedanken ausbreiten.

Fasziniert von dieser ihm völlig unbekannten Seelenwelt, legt er sich eine virtuelle Existenz zu (Serenity, ein weiblicher deutscher Teenager), um mit den Blogschreibern in Kontakt zu kommen. Und schnell verliert er sich in den Untiefen jugendlicher Seelenqualen und Existenznöten.

Was mich an diesem Buch so gefesselt hat, ist, daß ich Ähnliches vor Jahren selbst erlebt habe: irgendwann stieß ich auf solche Blogs und war ebenso wie Wunnickes Held fasziniert von den dort geschilderten Lebensgeschichten.

Nur habe ich mich immer gefragt, warum schreiben die Leute das? Haben die niemanden, mit dem sie ein persönliches Gespräch führen können? Und wen interessiert so was? Ist das alles echt, sind es eingebildete Probleme oder vielleicht sogar ausgedachte Geschichten?

Ich gebe dem Buch eine klare Leseempfehlung: es ist spannend geschrieben, die Geschichte ist nachvollziehbar und der leicht tragische Held Varendorf eine sympathische Gestalt.

Link zum Buch bei Amazon

 

Zuckerfest [Updates]

Unsere junge muslimische Kollegin hat zur Feier des Tages arabisches Gebäck mitgebracht. Auch wenn es sehr süß und vom Geschmack ungewöhnlich ist, hin und wieder esse ich sowas ganz gerne.

Bearbeitet mit Camera+

Update 1: süß waren nur die gefüllten Dreiecke vorne (mit Honig überzogen) und die hinten versteckten Kekse mit Marmalade. Die Kringel rechts waren recht bröseliger Teig mit Kümmel! Gar nicht meine Welt und die eingepackten Dinger waren etwas geschmacklos und ebenfalls bröselig.

Update 2: Die Kollegin von der Telefonzentrale berichtet von einem Anruf. „Hallo, ich soll heute bei Ihnen anfangen, aber ich kann die nächsten Tage nicht kommen.“ – „Ach ja? Wieso das?“ – „Aber es ist doch Zuckerfest! Da feiern wir drei Tage lang!“

Ich sag‘ mal so, einen guten ersten Eindruck macht das nicht…

« Ältere Beiträge Neuere Beiträge »

© 2025 51 Nord

Theme von Anders NorénHoch ↑